Ein kurzer Beitrag aus aktuellem Anlass: Vizekanzler Sigmar Gabriel attackiert Österreichs Außenminister Sebastian Kurz, weil dieser Konsequenzen zu den mit den europäischen Werten völlig unvereinbaren Entwicklungen in der Türkei fordert. Einerseits sind die Deutschtürken, die für Erdogans Diktatür gestimmt haben, treue SPD-Wähler, die Gabriel nicht verlieren will.
Anderseits war der Deal mit Erdogan das einzige Konzept der deutschen Regierung zur Lösung der Flüchtlingskrise. Jene wurde jedoch nicht durch verlogene Deals mit der Türkei, sondern durch die Schließung der Balkanroute entschärft.
Die Balkanroute wurde – gegen den Willen der deutschen Regierung – von Sebastian Kurz geschlossen. Sebastian Kurz wurde dafür von der deutschen Regierung nicht gelobt, sondern kritisiert, weil dadurch gezeigt wurde, dass die deutsche Politik doch nicht so „alternativlos“ gewesen wäre.
Bevor man die eigene „alternativlose“ Politik in Frage stellt, liefern deutsche Politiker sich und ganz Europa lieber weiterhin Erdogan aus, auch wenn der sich mit Rückendeckung der deutschen Regierung endgültig zum Diktatürken entwickelt hat.
Bei Sebastian Kurz können wir uns nur bedanken, einer der wenigen Politiker, die Europa noch nicht aufgegeben haben.
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