Dieselben Medien, die sich über die Randale der enttäuschten Trump-Anhänger furchtbar empört hatten, bejubeln jetzt die Randale der Nawalny-Anhänger. Auch Corona ist trotz der genauso fehlenden Abstände auf einmal kein Thema mehr. Wenn gegen die russische Regierung protestiert wird, stellen deutsche Medien das Demonstrationsrecht plötzlich wieder über die Gefährdung durch "Covidioten".
Nawalny und seine Anhäner sind demokratisch genauso wenig legitimiert wie Trumps Anhänger nach der Wahlniederlage. Wenn Nawalny so viele Fans hat, wie von deutschen Medien behauptet wird, soll er Putin bei den Wahlen schlagen.
Zwar könnte man einwenden, dass die Wahlen in Russland aufgrund Putins Medien-Beherrschung nicht wirklich fair wären. Dieser Vorwurf trifft jedoch mittlerweile auf die US-Wahlen genauso zu. Die westlichen Medien sind zwar immer noch viel zahlreicher als die russischen Medien. Pluralistischer sind sie allerdings nicht mehr. Ich war immer prowestlich und Putin-kritisch. Leider hat sich der Westen Putins Niveau angepasst und es teilweise sogar unterboten.
Die Meinungsfreiheit gilt heute nur noch für die richtige (linksliberale) "Haltung". Wer anders denkt, ist ein "Hetzer" und "Spalter". Ob man eine strengere oder liberale Migrationspolitik will, war früher selbstverständlicher Bestandteil des demokratischen Wettbewerbs. Was bis vor Kurzem eine legitime rechte Position war, wird heute wie verfassungsfeindlicher Rechtsextremismus behandelt.
Während rechte Demokraten wie extremistische Verfassungsfeinde behandelt werden, verklärt man islamistische Verfassungsfeinde zu guten Demokraten. Wir sind schon so ultraprogressiv, dass wir reif für die Übernahme durch ultrareaktionäre Islamisten sind. "Woke" ist man nur bei weißen Sünden. Das Wesen des real existierenden Islamismus ignoriert man, wie man es auch schon mit dem real existierenden Sozialismus getan hatte.