Ibiza war schon immer ein Schwachpunkt von Strache. Mir war seine Schwäche für die Party-Insel allerdings immer sympathisch, denn mir sind lasterhafte Lebemänner lieber als asketische Ehrgeizler.
Wichtig wäre es jedoch gewesen, sich dabei an den Grundsatz: “Schnaps ist Schnaps und Arbeit ist Arbeit“ zu halten. Russen-Deals mit Ibiza-Räuschen zu verbinden, war definitiv eine Schnapsidee. Dass Strache sich damit sein politisches Grab geschaufelt hat, dürfte klar sein. Sebastian Kurz hat schon andere wegen viel weniger fallen gelassen.
Ich hoffe jedoch, dass die FPÖ trotz der sicher folgenden schweren Depression nicht darauf verzichten wird, eine Aufklärung durch gerichtliche Klagen einzufordern, um herauszufinden, wer der Drahtzieher der Falle, die man gegen Strache - und im passenden Zeitpunkt (fast 2 Jahre nach den Aufnahmen) gegen die gesamte europäische Rechte - zuschnappen lassen konnte.
Vom Zeitpunkt der Aufnahmen (Sommer 2017) würde natürlich vieles für den SPÖ-Beauftragten Tal Silberstein sprechen. Da sein Dirty Campaigning für Christian Kern schon mehrere Wochen vor der Wahl aufgeflogen war, hätte die Veröffentlichung des Videos fast nur mehr „Saubermann“ Sebastian Kurz und kaum noch dem beschädigten Christian Kern genützt, was erklären würde, warum das Video so lange ungenützt im Schrank blieb.
Auf alle Fälle ist diese EU-Wahl die schmutzigste, die es bisher gab. Die Veröffentlichung rund eine Woche vor der EU-Wahl war mit Sicherheit kein Zufall. Der deutsche ÖR-Clown Böhmermann hatte den Inhalt bereits vor einem Monat im ORF angedeutet.
Wäre das Video den bösen sozialen Medien zugespielt worden, wäre es hingegen gleich veröffentlicht worden. Der Schaden wäre für die gesamte Rechte zwar groß gewesen. Man hätte jedoch genügend Zeit gehabt, auf die Situation zu reagieren.
Spiegel und SZ haben das Video taktisch zurückgehalten, um die Wahl möglichst stark zu beeinflussen.
Nicht die russischen Bots, die angeblich die sozialen Medien mit Fake News verseuchen, sind daher die großen Manipulatoren der EU-Wahl, sondern die etablierten sozialistischen Medien, denen das Video verkauft wurde.