Der Staatssender Katars ist nicht nur das Sprachrohr des kleinen absolutistischen Emirats, sondern auch der größten Organisation des politischen Islam.
Al-Jazeera auf Englisch und Al-Jazeera auf Arabisch unterscheiden sich nicht nur sprachlich, sondern auch ideologisch fundamental. Der arabische Sender richtet sich an rechte Islamisten, während sich der englische Sender an linke Westler richtet.
Wenn die Muslimbruderschaft zum Westen spricht wie auf Katars Al-Jazeera English, ist sie kaum von westlichen progressiven Medien zu unterscheiden. Wie unsere Islamverbände weiß Al-Jazeera ganz genau, was linke Westler gerne hören wollen, um die Illusion eines progressiven Bündnisses mit dem Islam aufrecht zu erhalten.
Im Dialüg mit dem Westen wird genau darauf geachtet, immer nur Israel und nicht die Juden zu attackieren, wie es auch unter westlichen Linken salonfähig ist.
Sprechen Katars Muslimbrüder zu den eigenen Leuten auf Arabisch, hört sich das hingegen so an:
Zwei Wochen bevor der Mann das Video mit der Anleitung zum Frauenschlagen hochlud, hatte er zwei Videos veröffentlicht, in denen er Juden für den Terroranschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch verantwortlich machte. „Wer profitiert von dem Massaker? Wer schaut zu und lacht uns aus? Was denkt ihr? Cohen und die Gang. Cohen, Mohen, Begin, Megin.“ Es sei das Ziel der Juden, mit dem Attentat Zwietracht zwischen Muslimen und Christen zu säen. Niemand profitiere von dem Leid der Opfer, „außer diese unreinen Menschen, die Juden“.
(Spiegel)
Wie zwei französische Journalisten in ihrem Buch "Qatar Papers" recherchiert haben, hat der Emir viele Millionen in neue Moscheen und Islamzentren in Europa investiert.
In jenen Moscheen wird natürlich auf Arabisch gepredigt.
Und zwar nicht nur sprachlich, sondern auch ideologisch.