Man sollte sich zu chemischen Waffen ein paar Dinge vor Augen führen:
Sie sind verhältnismäßig leicht herzustellen. So wurde Sarin von einer japanischen Terrorsekte hergestellt und für einen Anschlag in der U-Bahn genützt.
Abgesehen von Grabenkämpfen wie im 1. Weltkrieg lassen sich chemische Waffen jedoch militärisch kaum nützen. Ein konventioneller Bombenangriff gegen militärische Infrastruktur ist militärisch fast immer sinnvoller als Giftgas.
Militärisch bringen chemische Waffen kaum etwas, aber propagandistisch richten sie einen riesigen Schaden an (für denjenigen, der sie angeblich eingesetzt hat).
Hitler hatte im Krieg keine Chemiewaffen eingesetzt, weil sie ihm militärisch kaum Vorteile verschafft hätten. Und diese Vorteile hätte auch Assad nicht gehabt. Ich halte Assad für einen ganz miesen Diktator. Ich halte ihn jedoch nicht für skrupelloser als Hitler.
Die Terroristen von Al-Qaida, die sich in Duma zwischen der Zivilbevölkerung verschanzt haben, halte ich hingegen für skrupellos genug, chemische Waffen zu ihrem Vorteil gegen die Zivilbevölkerung einzusetzen.
Die mit den Al-Qaida-Terroristen verbündeten Muslimbrüder sind im Syrien-Krieg seit Jahren die Meister der Propaganda, die über die Kanäle und das Know-How verfügen, um sich der Welt als Opfer zu präsentieren.
Die Welt verlangt nun von Trump, sich gegen Assad und Putin (und für Al-Qaida und die Muslimbrüder) einzusetzen. Dieselbe Welt wird sich jedoch von Trump ganz rasch abwenden, wenn die USA die Folgen davon ausbaden müssen.
Dann werden es unsere Journalisten, die heute nach Schritten gegen Assad schreien, es immer gewusst haben, was Trump für ein gefährlicher Kriegstreiber ist. Und auch die Muslimbrüder werden vor Schadenfreude platzen, wenn sich der dumme Westen wieder einmal für sie die Hände schmutzig gemacht hat.