Nachdem Kurz „kein Kickl“ zur Koalitionsbedingung gemacht hat, müsste Hofer nach dem „Auge um Auge“-Prinzip mit „kein Blümel“ kontern.
Wenn das Innenministerium unbedingt wieder schwarz werden muss, wäre Blümels Medien-Ministerium der logische Ersatz.
Die ÖVP würde sich selbst einen großen Gefallen tun, wenn sie einem blauen (oder noch besser einen unabhängigen) Medienminister endlich die für eine objektivere (und dabei auch noch viel günstigere) Medienlandschaft wichtigste Maßnahme umsetzen ließe.
Der jährlich 700 Millionen Euro teure Rotfunk gehört endlich zerschlagen (wenn es 20 Jahren lang politisch korrekt war, die "Media-Print zerschlagen" zu wollen, muss es wohl auch für andere Medien-Dinosaurier gelten).
Eine besondere Frechheit ist die Behauptung, den grünlinken ORF zur „Bewahrung der österreichischen identität“ zu benötigen. Jeder Würstelstand hat mehr mit der österreichischen Identität zu tun als die Allerwelts-Bobo-Blasen, die der ORF täglich produziert.
Die Universum-Dokumentationen zur Natur in Österreich und das Klassik-Programm auf Ö1 (samt dem großartigen Radio-Symphonie-Orchester) sind so ziemlich die einzigen Dinge, die noch eine öffentlich-rechtliche Förderung rechtfertigen. Ein Bezirks-TV für Pensionisten, die nicht auf alte Gewohnheiten verzichten wollen, ließe ich mir auch noch einreden (aber nicht wie jetzt mit 9 sündteuren Landesstudios).
Ein neuer, wirklich unabhängiger ORF könnte mit einem Bruchteil der 700 Millionen, die heute jährlich in den Rotfunk hineingebuttert werden, auskommen.
Der Betrieb eines sündteuren Staatsfunks ist für die Meinungsfreiheit nicht erforderlich. Das Recht, sich frei (und anonym) äußern zu dürfen, solange man damit nicht gegen Strafrecht verstößt, hingegen schon.
Statt wie von den eigenen Wählern erwartet, gingen Kurz und sein Medien-Metternich Blümel nicht gegen den mächtigen roten Staatsfunk, sondern gegen die freie Meinungsäußerung im Internet vor.