Die "Schutzmasken nützen eh nix"-Sprüche der Experten fand ich genauso wie die "Grippe ist schlimmer"-Behauptungen von Anfang an wenig nachvollziehbar. Auch wenn Schutzmasken keinen 100%-Schutz garantieren können (auch Kondome können reißen), so reicht es schon, wenn sie eine gewisse Barriere gegen beim Niesen und Husten verteilte Tröpfchen bieten, und damit die Ansteckungsgefahr senken, wenn auch nicht ausschließen.
Selbst wenn es noch nicht zu 100% klar ist, warum die Asiaten den Virus besser in den Griff bekommen haben als wir, könnte das Tragen der Masken ein möglicher plausibler Grund sein. Im Gegensatz zum Shut-Down wird uns der Versuch, die Krankheit durch die Nachahmung der asiatischen Schutzmasken-Kultur einzudämmen, wohl kaum besonders weh tun, auch wenn er uns am Ende vielleicht wenig nützen wird.
Aus Rechthaberei bzw. um die Rechthaberei nicht in Frage zu stellen, auf eine möglicherweise sehr sinnvolle Nachmacherei zu verzichten, wäre reichlich dumm. Das gegen die Unterdrückung von Frauen gerichtete Burka-Verbot (welches medizinisch notwendige Schutzmasken ausdrücklich erlaubt hatte) als Argument gegen das Tragen von Schutzmasken anzuführen, ist nicht nur trotzig, sondern sogar grotesk dumm.