Denizbank und Vakifbank haben hohe Kredite an türkische Firmen gegeben. Die österreichische Denizbank mit ihren 27 Filialen gehört zur türkischen Denizbank, der fünftgrößten Privatbank des Landes.
Die österreichische DenizBank hatte Ende 2017 Einlagen von 8,3 Mrd. Euro und bietet für täglich fällige Einlagen mit 0,4 Prozent Zinsen deutlich mehr als andere Institute. Sie hat ihrerseits 8,2 Mrd. Euro verliehen, davon 5,7 Mrd. Euro an Kunden in der Türkei und 2,5 Mrd. Euro an andere Kunden außerhalb Österreichs.
Der Verfall der Lira bedeute ein Problem für Töchter türkischer Banken, wird Edgar Löw, Bankenexperte an der Frankfurt School of Finance and Management zitiert. Im Ernstfall müssten sie von ihren Mutterhäusern unterstützt werden, falls diese dazu nicht in der Lage sind, könnte es ein Fall für die österreichische Einlagensicherung werden.
Quelle: "Die Presse", Print-Ausgabe, 22.08.2018
Der Ernstfall ist mit dem aktuellen Verfall der Lira um mehr als 40% eingetreten. Denn die dadurch um 40% gewachsenen Austro- bzw. Euro-Kredite werden die meisten türkischen Kreditnehmer kaum mehr zurückzahlen können.
Hauptgeschädigter wird wohl der österreichische Bankensektor sein, der für alle Einlagen der offiziell "österreichischen Bank" unter 100.000 € aufkommen wird müssen, auch wenn die Kredite fast ausschließlich Richtung Türkei vergeben wurden.
Die meisten Kunden der DenizBank sind Austo-Türken. So mutig man seitens der offiziell "österreichischen Bank" bei der Vergabe von Krediten in die Türkei war, so vorsichtig hat man wohl darauf geachtet, dass das Geld der austrotürkischen Sparer durch Österreichs Einlagensicherung gedeckt war.