Die größten Impf-Fans sind wohl auch die größten EU-Fans.
Bei der Beschaffung des Impfstoffs liegen jedoch ausgerechnet die unskeptischen Deutschen aufgrund des EU-Zentralismus deutlich hinter den skeptischen Briten zurück, die sich nicht auf die EU verlassen, sondern selbst darum gekümmert haben.
Den russischen Impfstoff hatten unsere Medien und Politiker als "Risiko" eingestuft. Wie vor dem russischen Impfstoff gewarnt wurde, wird jetzt unser Impfstoff als "vollkommen sicher" angepriesen.
Diese Einschätzungen beruhen freilich nicht auf wissenschaftlichen Fakten, sondern politischen Überzeugen. "Langzeitfolgen" können weder beim "bösen" russischen noch beim "guten" westlichen Impfstoff vorausgesehen werden, sondern erst nach "langer Zeit" empirisch beobachtet werden.
Eine völlig sichere Impfung zu versprechen, ist genauso unwissenschaftlich wie manche Horrorszenarien, die Impfgegner an die Wand malen.
Ich werde mich bei der Impfung zwar nicht vordrängen. Verweigern werde ich sie aber auch nicht. Weder macht mir Covid noch das Gegenmittel Riesenangst. In meinem Party-Leben (Rave-Szene der 90er) habe ich schon genug Substanzen mit unklaren Nebenwirkungen ausprobiert. Da kommt es auf eine mehr oder weniger auch nicht mehr an. Geraucht habe ich (bis vor 5 Jahren) auch fast 30 Jahre lang. Da machen mir die langfristigen Nebenwirkungen deutlich mehr Sorgen.
Selbst Unfruchtbarkeit verursacht mir aufgrund meiner abgeschlossenen Familienplanung keine schlaflosen Nächte. Ich würde zwar nicht so weit gehen, mich vorsätzlich vasektomieren zu lassen (was etliche meiner Freunde getan haben). Wenn es durch eine Covid-Impfung zufällig passieren sollte, wäre es jedoch für mich auch kein Drama.
Jede medizinische Behandlung ist mit der Gefahr von Nebenwirkungen verbunden. Medizinische Behandlungen zahlen sich bereits aus, wenn die Vorteile zu 51% überwiegen. In "normalen" Zeiten verlangen wir jedoch von der Medizin unrealistische 100% mit 0% Nebenwirkung.