Die USA sind offenbar auf eine Teilung Syriens aus und nicht mehr am Sturz Assads interessiert. Moskau wird eine Wahl treffen müssen – sich in einen ungewissen Krieg hineinziehen zu lassen, bei dem es syrische und iranische Interessen schützt, und als Folge in der Region aber alles zu verlieren riskiert, oder aber es muss Assad dazu drängen, auf die Aufteilung Syriens einzugehen. Im zweiten Fall würde Moskau wohl die Stützpunkte in Hmeimim und Tartus halten können.
(Sputnik)
Dass diese bemerkenswert realistische und nüchterne Analyse in den staatlichen russischen Medien zu finden ist, gibt Anlass zur Hoffnung für Syrien.
Ich hatte bereits 2012 geschrieben, dass ich die Teilung des Landes für die beste Alternative zu einem mörderischen Stellvertreterkrieg hielt.
2012 sahen jedoch die Rebellen für ihre Muslimbrüder-Verbündeten Qatar und Türkei wie die sicheren Sieger aus, und sie waren daher zu keinen Zugeständnissen bereit. Iran und Russland mussten wiederum voll dagegen halten, um ihren Verbündeten Assad nicht komplett zu verlieren.
Ohne die Unterstützung durch Obama war allerdings auch die Muslimbruder-Seite zu schwach, um sich gegen Putin und die Mullahs durchzusetzen. Die Folge war ein jahrelanger Bürgerkrieg, der zur Etablierung eines neuen Taliban-Staates führte.
Trump ist anders als Obama kein Freund der Muslimbruderschaft. Er ist aber auch gleichzeitig bereit, die militärische Überlegenheit der USA selbst gegen Russland auszuspielen.
Dies sind günstigere Voraussetzungen, um zu einer vernünfigen Lösung zu kommen, bei der sowohl die Muslimbrüder auf der einen Seite und die Mullahs auf der anderen Seite so klein wie möglich gehalten werden könnten.
Es bleibt zu hoffen, dass sich weder Putin vom Iran, noch Trump von der Türkei und Qatar zu weiteren Maximal-Forderungen überreden lassen und stattdessen den Krieg in unserem Interesse beenden.