Man sollte sich zu chemischen Waffen ein paar Dinge vor Augen führen:
Sie sind verhältnismäßig leicht herzustellen. So wurde Sarin von einer japanischen Terrorsekte hergestellt und für einen Anschlag in der U-Bahn genützt.
Abgesehen von Grabenkämpfen wie im 1. Weltkrieg lassen sich chemische Waffen jedoch militärisch kaum nützen. Ein konventioneller Bombenangriff gegen militärische Infrastruktur ist militärisch fast immer sinnvoller als Giftgas.
Militärisch bringen chemische Waffen kaum etwas, aber propagandistisch richten sie einen riesigen Schaden an (für denjenigen, der sie angeblich eingesetzt hat).
Die Dschihadisten von Al-Qaida, die in Idlib herrschen, wären wohl skrupellos genug, chemische Waffen zu ihrem Vorteil einzusetzen. Die mit ihnen in Idlib verbündeten Muslimbrüder sind im Syrien-Krieg seit Jahren die Meister der Propaganda, die über die Kanäle und das Know-How verfügen, um sich der Welt als Opfer zu präsentieren.
Die Welt verlangt nun von Trump, sich gegen Assad und Putin (und für Al-Qaida und die Muslimbrüder) einzusetzen. Dieselbe Welt wird sich jedoch von Trump ganz rasch abwenden, wenn die USA die Folgen ausbaden müssen.
Dann werden es unsere Journalisten, die heute nach Schritten gegen Assad schreien, es immer gewusst haben, was Trump für ein gefährlicher Kriegstreiber ist.
Und auch die Muslimbrüder werden vor Schadenfreude platzen, wenn sich der Westen wieder einmal für sie die Hände schmutzig macht.