Tschetschenische Ehrenmänner haben auch in Österreich das Sagen

Sehr offene Worte einer jungen Tschetschenin, die nicht die Schuld für die tschetschenischen Probleme außerhalb der eigenen Community sucht:

"Wir sind gefangen im 18. Jahrhundert." Malika bleibt ruhig, wenn sie über die Zustände in ihrer Community erzählt. Es sei eine Selbstverständlichkeit unter Tschetschenen, dass Frauen ihren Ehemännern, Vätern und Brüdern zu gehorchen haben – wenn sie das nicht tun , habe das "oft sogar fatale Folgen", sagt sie.

"Wenn ein tschetschenischer Vater seine Tochter nicht am Leben lassen will, dann schafft er es auch sie zu finden und umzubringen. Sie sind unheimlich gut organisiert", bestätigt Malika. Sogar wenn sich eine Betroffene eine neue Identität zulegt und den Wohnort wechselt, "muss sie nur irgendein Tschetschene auf der Straße sehen" und leitet diese Information schon an die Familie weiter. "Da hilft auch die Namensänderung nicht viel", sagt Malika.

"Seitdem irgendwelche Araber nach Tschetschenien gezogen sind und dort den radikalen Islam verbreitet haben, hat sich auch die Einstellung der Tschetschenen geändert. Nicht nur in Tschetschenien, sondern auch hier in Österreich."

(Kurier)

Wäre ihre Identität bekannt, müsste die junge Tschetschenin wohl um ihr Leben fürchten.

In der österreichischen Community haben die "Ehrenmänner" das Sagen, die sich selbst immer als Opfer dargestellt sehen wollen, obwohl sie oft selbst die Täter sind:

„Tschetschenen sind eine Marke für Böses; wenn etwas passiert, über das man sonst nicht einmal berichten würde, greift man in diese Schublade“, sagt Adam Bisaev. Für dieses Image habe, so sagt er, nicht die Community mit 30.000 Tschetschenen in Österreich gesorgt, das hätten schon die Russen zu Kriegszeiten aufgebaut.

Wenn etwas passiert, dann sind 0,1 Prozent der Tschetschenen vielleicht in so etwas involviert. 99,9 Prozent leiden darunter“, sagt Bisaev.

„In Tschetschenien sind Frauen nach 22 Uhr nicht mehr allein auf der Straße. Disco, freier Sex, das geht in unserer Religion nicht“, sagt Bisaev, der meint, eines führe da zum anderen, und die Einstellung vertritt, auch in Wien sollten tschetschenische Frauen nachts nicht allein unterwegs sein.

(Die Presse)

So klingt es in der Regel, wenn tschetschenische Ehrenmänner über tschetschenische Probleme sprechen.

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Michlmayr

Michlmayr bewertete diesen Eintrag 02.08.2017 23:30:59

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