Ursula Stenzel hat ORF-Inquisitor Armin Wolf mit einem Nazi-Richter verglichen. Klar ist dies eine unangebrachte Verharmlosung der Nazi-Verbrecher. Allerdings auch nicht unangebrachter und verharmlosender als die täglichen Nazi-Vorwürfe gegen die FPÖ im ORF.
Wird dem ORF das Monopol auf inflationäre Nazi-Vergleiche streitig gemacht, noch dazu von einer ehemaligen Kollegin, die zur bösen Seite gewechselt ist, hyperventiliert das politisch korrekte Österreich heftig:
Für den Wiener NEOS-Klubobmann Christoph Wiederkehr stellt die Aussage eine „absolute Grenzüberschreitung“ dar, wie er gegenüber der APA ausführte: „Einen kritischen Journalisten mit einem NS-Gericht zu vergleichen, ist unerhört.“ Hier handle es sich um einen Angriff auf die Pressefreiheit: „Das kann nur bedeuten, dass sie zurücktritt.“
Der einzige Wermutstropfen ist wohl die jüdische Abstammung von Frau Stenzel. Sonst hätte man bestimmt gleich den nächsten prächtigen Nazi-Vorwurf gegen die FPÖ präsentieren können.
Unterdessen verlangte auch die SPÖ-Sprecherin für Gedenkkultur, Sabine Schatz, den umgehenden Rückzug Stenzels. „Eine ehemalige Journalistin, ÖVP-Europapolitikerin und von Steuergeldern finanzierte Stadträtin verhöhnt die Opfer des NS-Regimes und greift einen Journalisten in unglaublicher Art und Weise an“
(ORF)
Der letzte Satz gefällt mir beinahe: „Ein aktueller Journalist, zukünftiger SPÖ-Europapolitiker und von Steuergeldern finanzierter Ewigstudent verhöhnt die Opfer des NS-Regimes und greift einen demokratischen Politiker in unglaublicher Art und Weise an“.