Selbst wenn die Olgarchin aus dem Video echt gewesen wäre, hätte man mit ihren 350 Millionen nie das umsetzten können, wovon Strache im Rausch schwadronierte.
Eine Firma wie die Strabag (die zehnmal so viel wert ist wie das angebliche Vermögen der angeblichen Oligarchin) schüttelt man nicht so einfach aus dem Ärmel.
In der Realität behielt die Strabag trotz Haselsteiners Anti-FPÖ-Engagement alle ihre Aufträge. Und Haselsteiners enger Geschäftspartner Benko übernahm die von Strache begehrten Krone-Anteile.
Haselsteiner gilt zwar als Förderer der Neos. Tatsächlich ist die Strabag jedoch natürlich auch mit der ÖVP und der SPÖ schwer verfilzt. Vorsitzender des Aufsichtsrates ist Afred Gusenbauer:
Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer macht Karriere im Imperium des Kärntner Bauunternehmers Hans Peter Haselsteiner: Er übernimmt den Vorsitz der Haselsteiner-Familienstiftung sowie im Aufsichtsrat des Baukonzerns Strabag.
Gusenbauer war nach seinem Ausscheiden aus dem Kanzleramt Ende 2008 auf seinen alten Arbeitsplatz in der niederösterreichischen Arbeiterkammer zurückgekehrt, hatte den Job aber nach einem halben Jahr an den Nagel gehängt. Seither fungierte der frühere SPÖ-Politiker etwa als Berater für die WAZ-Mediengruppe und als Aufsichtsrat in der Signa-Recap-Holding des Immobilieninvestors Rene Benko.
Außerdem ist Gusenbauer Europa-Direktor des Investmentfonds Equitas European Funds (der Fonds hat personelle Verflechtungen mit dem niederösterreichischen Glücksspielkonzern Novomatic) und betreibt eine eigene Firma – die „Gusenbauer Entwicklungs und Beteiligungs-GmbH“.
Vom Arbeiterkammer-Funktionär zum Top-Manager ist es offenbar nur ein kleiner Sprung, wenn man in seiner politischen Funktion der staats-nahen Wirtschaft gute Dienste geleistet hat.
„Vom Tellerwäscher zum Milliardär“ ist ein amerikanischer Traum.
„Vom AK-Funktionär zum Milliardär“ ist österreichische Realität.