Bei einem Tanzkurs im britischen Southport wurden im Juli drei kleine Mädchen erstochen. Gegen den Verdächtigen wird jetzt auch wegen Terrorverdachts ermittelt. Ermittler hätten auf dem Computer des Beschuldigten ein Handbuch des Terrornetzwerks Al-Kaida gefunden, erklärte Polizeichefin Serena Kennedy. Zudem wurde bei ihm das tödliche Gift Rizin entdeckt, das er in seiner Wohnung hergestellt haben soll.
Rechtsextreme setzten nach der Tat im Sommer die Falschbehauptung in die Welt, der Tatverdächtige sei ein muslimischer Asylbewerber. Die Polizei stellte zwar schnell klar, dass der Verdächtige als Sohn christlich geprägter Ruander in Wales geboren worden sei. Dennoch kam es in Southport und etlichen anderen Städten in Großbritannien zu schweren Ausschreitungen rechtsextremer Gruppen.
Quelle: Tagesschau
Eben jene angebliche "Falschbehauptung" erweist sich nun wahrscheinlich als zumindest teilweise richtig. Das Haus wurde von der Polizei unmittelbar nach der Tat durchsucht und die Behörden hatten daher wohl auch schon von Anfang an Kenntnis über das Al-Qaida-Handbuch, das einen starken Hinweis auf ein islamisches Motiv für die schreckliche Tat geliefert hätte.
Keir Starmer hatte Gerichte dazu aufgefordert, Demonstranten als "Far right thugs" einknasten zu lassen, obwohl er wohl längst Infos über ein mögliches islamisches Motiv gehabt haben dürfte. Auch wer im Internet "Misinformation" über den Täter postete, wurde angeklagt, obwohl es wohl die Behörden selbst waren, die Informationen unterdrückt hatten.
Nun macht sich Sorgen, dass der Kindermörder und mögliche Al-Qaida-Terrorist aufgrund der medialen Vorverurteilung keinen fairen Prozess bekommen könnte. Solche Sorgen hatte man sich bei den auf Zuruf von Starmer in Schnellverfahren zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilten Demonstranten und Facebook-Postern nicht gemacht.
Die Proteste vor der Asylunterkunft waren nicht schön, aber kein Asylant kam dabei zu Schaden. Ein 61jähriger Mann wurde wegen der Teilnahme an der Demonstration, bei der er Polizisten angeschrien hatte, zu über 2 Jahren Haft verdonnert und nahm sich im Gefängnis das Leben.
Der Vorwurf, jemand wäre in den Selbstmord getrieben worden, wird oft sehr leichtfertig erhoben. Eine Verurteilung zu einer mehrjährigen Haftstrafe wegen Schreiens auf einer Demo ist jedoch schon ein anderes Kaliber als die österreichische Impfärztin, die anonyme Drohungen aus dem Internet erhalten hatte oder die Chefredakteuerin, die beim Plagiieren erwischt wurde.