Warum Trump die Alternative für die USA war

Putin war in Syrien alles andere als ein Faktor für Frieden. Er hatte Assad, der im Unterschied Saddam oder Gaddafi vermutlich freiwillig ins Exil gegangen wäre, zum Weiterkämpfen angestiftet.

Ich kann es allerdings gut verstehen, dass sich Obama nach den Erfahrungen im Irak nicht wieder in ein Nahost-Abenteuer mit ungewissem Ausgang hineinziehen lassen wollte. Ohne die Bereitschaft einzugreifen, hätte man allerdings auch seine Ansprüche auf ein realistisches Maß reduzieren müssen.

Die USA verfolgten unter der Obama-Administration wie unter der Bush-Administration idealistische Ziele, während es Russland nur um den Machterhalt ihres Bastards ging.

Daher gibt es sehr wohl Unterschiede zwischen den Belagerern von Mossul und jenen von Aleppo. Keinen Unterschied gibt ich jedoch zwischen den Belagerten. Die Dschihadisten in Aleppo sind leider um nichts besser als der IS in Mossul.

Wegen einer Kriegspartei, die unsere Zivilisation hasst, mit Putin zu streiten, ist eine Sinnlosigkeit. So falsch Putin auch sein mag, so richtig halte ich eine Zusammenarbeit zwischen Russland und den USA gegen den IS und alle anderen Dschihadisten.

Hier stimme ich sogar mit Linken und Rechten, die Trump und Putin für Friedensstifter halten, überein: Assad ist für Syrien das geringere Übel als die Terroristen. Mit Clinton wäre das unnütze und gefährliche Moralisieren wegen Aleppo wohl ewig weitergegangen.

Wenn man zur Einsicht gelangt, dass Demokratie nichts für Araber ist und Diktaturen die passenden Herrschaftssysteme für jene Länder sind, dann muss man aber auch aufhören, davon zu fantasieren, dass man dieselben Menschen im Westen integrieren könne.

Dabei gibt es das Paradoxon, dass Muslime zwar westliche Werte für ihre Länder ablehnen, jedoch am liebsten sofort in ein westliches Land auswandern würden, wenn sich die Gelegenheit bietet.

Selbst die wenigen Muslime, die sich im Westen integrieren, weil sie bereits aus gebildeten Gesellschaftsschichten kommen, sind trotzdem nicht gegenüber dem Westen loyal. Sie gehören dann nämlich in der Regel zu den Eliten der arabischen Diktaturen, die sich politisch stets an Moskau orientiert hatten.

Trotzdem ziehen auch sie den bösen Westen gegenüber Russland vor, denn letztlich weiß jeder Moslem, dass er sowohl in der eigenen islamischen Welt als auch in Russland wesentlich schlechter behandelt werden würde als im Westen.

Trump und andere „Rechtspopulisten“ sind in ihrer Denkweise wesentlich konsequenter als Linke, die zwar den Export von Demokratie in die islamische Welt ablehnen, jedoch den Import der islamischen Welt in unsere Demokratien einfordern.

Wenn es bedeutet, dass man Muslime nur im Assad-Stil beherrschen kann, dann ist es logisch, dass auch in unserer Welt immer mehr einheimische Assads an die Macht kommen werden, je mehr Islamisierung droht.

Es lag also nicht an der Krise des Kapitalismus, sondern am Islam, dass Trump für die amerikanischen Wähler eine Alternative war.

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Chrisamar Kashanian

Chrisamar Kashanian bewertete diesen Eintrag 12.11.2016 06:44:09

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