Im Afghanistankonflikt sind in den ersten drei Monaten dieses Jahres mehr als 500 Zivilisten getötet worden. Weitere 760 wurden verletzt, wie aus einem Bericht der UN-Mission in Afghanistan (Unama) hervorgeht. Besonders heftige Auseinandersetzungen habe es im März gegeben, als Regierung und Taliban Gespräche über einen Friedensplan aufnahmen.
Quelle: Die Zeit
Obwohl es in der offiziellen Presse-Aussendung zum UNAMA-Report (wenn auch erst im letzten Absatz versteckt) sehr wohl steht, lässt „Die Zeit“ folgendes Detail unerwähnt:
Despite increasing levels of violence and civilian casualties in March, the overall number of civilian casualties in the first quarter of 2020 represents a 29 per cent decrease in comparison to the first quarter of 2019 and the lowest figure for a first quarter since 2012.
Die Zahlen des UNAMA-Berichts würden nicht zur „Afghanistan ist zu unsicher für Abschiebungen“-Agenda passen. Also lässt man den Rückgang der Gewalt um 29% und die niedrigsten Zahlen seit 2012 einfach weg.
Die UNAMA lebt wie andere UNO-Hilfsorganistionen davon, dass ihre Hilfe benötigt wird und hat daher ein eigenes Interesse, dass die Entwicklung nicht zu rosig erscheint.
Die Aussendung der UNAMA ist so verfasst, dass es guten Medien leicht gemacht wird, den eigentlichen Inhalt falsch zu verstehen, um trotz guter Zahlen eine schlimme Nachricht (die gut für die gute Asyl-Agenda ist) daraus zu machen.
Im Gegensatz zu anderen UNO-Subunternehmen (wie z.B. dem türkischen UNHCR) darf die UNAMA jedoch nicht einfach irgendwelche getürkten Zahlen verbreiten, da die USA in Afghanistan noch selbst vor Ort ist.