Was wurde aus den Spiegel-Sklaven in Libyen?

Wird der Spiegel jetzt auch andere Fake-News in Frage stellen oder wird die Selbstkritik ein Einzelfall bleiben?

Die Libyer wurden vom Spiegel als rassistische Sklavenhändler abgestempelt, weil sie mit Italien kooperiert hatten und so die Mittelmeer-Route eingedämmt werden konnte:

Das Erbe des arabischen Rassismus

Das Bürgerkriegsland Libyen ist ein Eldorado für Menschenhändler. Auf nächtlichen Sklavenmärkten werden internierte afrikanische Migranten wie Vieh verkauft. Ein Grund: Hass auf Dunkelhäutige.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/libyen-sklavenmaerkte-das-erbe-des-arabischen-rassismus-a-1181801.html

Die berühmte CNN-Reportage über Libyens Sklavenmärkte war die einzige Quelle, die gespiegelt wurde:

https://edition.cnn.com/videos/world/2017/11/13/libya-migrant-slave-auction-lon-orig-md-ejk.cnn

Eigene Recherchen fehlten völlig. Was CNN produziert hatte, wurde allerdings nicht nur vom Spiegel völlig unkritisch übernommen. Sämtliche Medien und Politiker wie Juncker, Merkel und Macron hatten sich über die barbarischen "Sklavenhalter" Libyens empört.

Was immer in dem Video auch zu sehen sein mochte, so handelte es sich dabei wohl kaum um Sklaverei. Eine komplette Inszenierung wäre aufgrund der wenigen beteiligten Personen zwar nicht einmal besonders schwierig. Am wahrscheinlichsten handelte es sich jedoch einfach um Männer, die wie auch in vielen europäischen Ländern ihre Arbeitskraft auf dem Arbeitsstrich anboten.

Auch bei den Internierungslagern handelte es sich nach meiner Meinung um moderne Schauermärchen. Die Bedingungen in den von den Schleppern zur Verfügung gestellten Lagern, in denen die Afrikaner auf ihre Überfahrt warteten, waren mit Sicherheit miserabel. Niemand wurde jedoch dort festgehalten, sondern es handelte sich um einen provisorischen Aufenthalt, für den weder die libyschen Schlepper noch die geschleppten Afrikaner viel Geld investieren wollten.

Dauerte der Aufenthalt ungeplant länger, stieg natürlich auch der Druck, während des Aufenthaltes Geld zu verdienen. Hier kommen wir wieder zu den Filmaufnahmen von den am „Sklavenmarkt“ bzw. Arbeitsmarkt angebotenen Afrikanern.

So wie miese Schlepperunterkünfte keine Internierungslager sind, handelt es sich bei Tagelöhnern nicht um Sklaven, auch wenn in der Leidenschaft des Agenda-Journalismus solche feinen Unterschiede leicht verschwinden.

Auch die Zahl von einer Million Afrikanern, die angeblich in Libyen interniert gewesen sein sollen, war völlig aus der Luft gegriffen. Die Schlepperbanden hatten in Libyen wohl lediglich Kapazitäten für ein paar Tausend Kunden.

Aber die getürkten Flüchtlingszahlen sind nicht nur in Libyen ein ganz eigenes Thema, dem ich schon viele Beiträge gewidmet habe.

Die Libyer betätigten sich für die Afrikaner als Schlepper. Sie taten das mit Sicherheit nicht aus Altruismus, aber sie befriedigten eine Nachfrage der Geschleppten.

Während die Schlepper dämonisiert wurden, wurden die Geschleppten von Spiegel & Co. zu Opfern von Sklaverei erklärt, die man natürlich wieder direkt von der libyschen Sklavenküste abholen sollte.

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Spinnchen

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