Katars äußerst aktive und nicht nur für den Nahen Osten destabilisierende Politik bei der Unterstützung islamistischer Gruppierungen wie den Muslimbrüdern, Al-Nusrah in Syrien bis zu den Taliban in Afghanistan wird von deutschen Leitmedien als selbstloser und alternativloser Freundschaftsdienst an Deutschland gedeutet.
Derlei wurde als Unterstützung Katars für die Fundamentalisten und quasi als Beihilfe für befürchtete Menschenrechtsverletzungen skandalisiert - was absurd ist und noch einmal ein trauriges Schlaglicht auf das Niveau der deutschen Afghanistan-Debatte wirft.
Was hätten die Katarer tun sollen? Baradar, der auf Drängen der USA von Pakistan freigelassen und nach Doha gebracht worden war, unter Hausarrest setzen? Des Landes verweisen?
Quelle: SZ
Hauptsache die Taliban gewährleisten auf Vermittlung des edlen Emirs eine möglichst hohe "Freizügigkeit" von Afghanen.
Die katarische Regierung verlangte von den Taliban Garantien für eine sichere Ausreise von Schutzbedürftigen. Es müsse Freizügigkeit für alle Menschen gelten, die Afghanistan verlassen oder dorthin einreisen wollten, sagte der katarische Außenminister Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani.
Quelle: Die Zeit
Diesem katarischen bzw. deutschen Wunsch werden die Taliban wohl gerne nachkommen. Durch jene (natürlich Richtung Europa gerichtete) Freizügigkeit werden nicht nur die afghanischen Taliban wirtschaftlich gestärkt, es wird durch den afghanischen Zuzug auch die Talibanisierung Deutschlands gefördert.
Niemand in den deutschen Medien käme hingegen auf die Idee, auch vom superreichen WM-Veranstalter Katar die Aufnahme von afghanischen Flüchtlingen einzufordern, obwohl Katar durch die Unterstützung der Taliban für den offiziellen Fluchtgrund gesorgt hatte und nun als Drehkreuz für den Verschub von Afghanen nach Europa dienen soll. Katar hat zwar 8 WM-Stadien und ein Hauptquartier für die Taliban gebaut, muss jedoch auch weiter kein einziges Flüchtlingsheim für das afghanische Fußvolk errichten.
Der FC Bayern hat denselben Sponsor wie die Taliban. Dafür zahlt auch Deutschland einen hohen Preis. Wie in Afghanistan wird auch die deutsche Zukunft von den diversen Sponsorings des Emirs entscheidend mitgestaltet.