Eine Facebook-Untersuchung erhärtet den Verdacht, dass aus Russland versucht wurde, Einfluss auf die US-Wahl im vergangenen Jahr zu nehmen.
(SZ)
Mag ja alles sein. Aber: Über klassische Medien findet immer noch mit Abstand die meiste politische Beeinflussung statt. Merkel wäre sonst vielleicht nicht mehr im Amt und die Bevölkerung wäre schon früher oder noch stärker "nach rechts" gekippt.
Andere Beispiel:
Mit Al-Jazeera hatte Katar den Arabischen Frühling maßgeblich befeuert. Auch Russland ist im Wesentlichen über Staatssender wie RT und Sputnik international aktiv.
Zusätzlich kann man sich auch bei fremden Medien einkaufen. Diese aktuellen Pro-Katar-Artikel im Spiegel sind wohl kaum völlig ohne Gegenleistung entstanden:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/katar-trotzt-der-blockade-durch-saudi-arabien-a-1211213.html
In den sozialen Medien sind mir außer klassischer klar zurechenbarer Wahlwerbung für Parteien und Kandidaten lediglich die zwei Silberstein-Fake-Seiten untergekommen und aktuell eine offenbar von den Saudis finanzierte „Gegenpropaganda“, welche sich gegen die regionalen Feinde Katar und Iran richtet:
https://www.facebook.com/Gegenpropaganda.DE/
Diese „Gegenpropaganda“ hat jedoch viel weniger Fans und Likes als Facebook-User wie ich selbst und bleibt in ihrer Wirkung wohl weit hinter klassischen Medien zurück.
Der Reiz von Facebook-Postings liegt im "Do it yourself". Auf Facebook kann jeder zu Wort kommen, auch wenn der Staat Sperren bei Facebook urgiert und Facebook oft diesem Druck nachgibt.
Den sozialen Medien zu unterstellen, sie seien voller russischer Propaganda, welche sogar die US-Wahlen entscheidend beeinflusst hätte, ist angesichts der herrschenden Verhältnisse auf Facebook geradezu grotesk.
Auf Facebook kommen politische Postings an, wenn sie authentisch sind. Das ist für herkömmliche Medien zwar eine Bedrohung. Aber nicht aus den Gründen, die sie vorschieben wie eine angebliche Beeinflussung durch den Kreml. Wo die gleichgeformten Massenmedien und ihre angepassten Journalisten nicht mithalten können, ist bei der Authentizität der Autoren der sozialen Medien. Dazu zählte auch Trump mit seinen manchmal irren, aber authentischen Tweets.