Gegenüber Deutschen wollen Türken einen Opferstatus wie Juden oder wie Schwarze gegenüber den weißen Amerikanern. Doch wie viele deutschtürkische „Ehrenmänner“ würden einen schwarzen Christen oder Juden als eigenen Schwiegersohn akzeptieren?
Tatsächlich gibt es so gut wie keine gemischten Ehen zwischen deutschen Türkinnen und deutschen Afrikanern. Antirassismus ist heute in der Regel eine Einbahnstraße, die nur für weiße Europäer oder Amerikaner gilt. Alle anderen dürfen ihren traditionellen Rassismus und Nationalismus daheim, aber auch als Migranten im Westen weiter pflegen.
Nirgendwo auf der Welt gab es je weniger Rassismus als bei der weißen Bevölkerung der westlichen Demokratien. In den USA wurde von der weißen Mehrheit nicht nur ein Schwarzer zum Präsidenten gewählt, sondern trotz 9/11 sogar einer, der fast genauso wie Osama hieß. Paradoxerweise geht die Abnahme des weißen Rassismus mit einem immer schrilleren Antirassismus-Geschrei einher. „Rassistisch“ war früher die pauschale Ablehnung einer anderen Ethnie. Heute ist es bereits die politische Forderung nach einer Begrenzung der Migration.
Dass Türken daheim den rechten Erdogan wählen und auch Tschetschenen, Syrer, Afghanen oder Somalier hier trotz linker Verhätschelung kaum progressiver werden, wird von den linken Wortführern hingegen ausgeblendet.