Katar präsentiert sich als zwischen den unterdrückten Palästinensern und den unterdrückerischen Israelis vermittelndes salomonisches Unschuldslämmchen, das die Beziehungen zur Hamas lediglich zum Wohle der unterdrückten Palästinenser und der israelischen Unterdrücker unterhalte.
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Katar habe die Beziehung zur Hamas aufgebaut, „um Ruhe und Stabilität in der Region zu bewahren“. Auf die Frage, ob Katar Sympathien für die Hamas hege, antwortete bin Abdulrahman: „Wir sympathisieren mit der palästinensischen Bevölkerung und der palästinensischen Sache. Unsere Unterstützung gilt nicht politischen Parteien oder politischen Ideologien.“
Quelle: ORF
Fußball und die Hamas sind jedoch nicht die einzigen Leidenschaften des Emirs. Die Asyl-Migration von muslimischen Brüdern in den Westen (aber nicht ins eigene Emirat) sind für Katars Al-Jazeera ein ähnlich wichtiges Anliegen wie die "unideologische" Unterstützung der unterdrückten Palästinenser.
Wenn die im kaltherzigen Westen (statt im warmen Katar) versorgten Brüder dann hier gegen ihre westlichen Versorger eine Intifada oder einen Jihad starten, kann der Emir auch wieder selbstlos den "Vermittler" spielen.
Dem Emir von Katar sind Ideologien zwar tatsächlich wohl ziemlich egal. Sein Emirat ist wie die anderen Golfstaaten eine absolutistische Monarchie bzw. Diktatur und er denkt nicht daran, im eigenen Emirat die Muslimbrüder demokratisch an der Macht zu beteiligen. Der Emir nutzt jedoch den politischen Islam, um sich auf die Schultern eines globalen Riesen zu stellen.