#Frömmelei #Christentum #Sektenausstieg #Religion
Wer eine Gemeinschaft verlässt, aus einer Religion aussteigt, der tritt mitunter in eine neue Welt.
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Wer eine fromme Gemeinde verlässt, lässt Menschen hinter sich, trennt Bande durch, auch wenn er das nicht wollte und du erkennst, dass religiös begründete "Freundschaft" nicht immer von Dauer ist. Dazu kommt, dass du gemeinsam verbrachte Zeit vermisst, dass plötzlich Lücken in der Woche klaffen: Kein sonntägliches Beisammensein mehr, keine Ausflüge, kein Kochen, Backen, Spielen, Scherzen mehr mit den "Geschwistern im Herrn".
Ich habe den frommen Sektor vor einigen Jahren verlassen. Die erste Enttäuschung, die Traurigkeit über vertane Zeit sind verweht, die Wut verraucht.
Daher kann ich hier beginnen, zu schreiben. Das Ziel, das muss ich an dieser Stelle eingestehen, ist ungewiss.
Es gibt zwar eine Reihe an Begebenheiten, die es wert sind, dass andere Menschen davon lesen: Wie funktioniert eine Kirchengemeinde? Wer hat da das sagen - etwa der "liebe Gott"? Sind Pfarrer arme Leute, die Jesus nachfolgen? Wie ist es, eine Beziehung mit der Tochter eines Predigers zu führen und warum wirst du im Schrank versteckt, wenn ihre Eltern plötzlich vor der Tür stehen? Was geschieht mit dir, wenn du das, was gelehrt wird, wirklich leben willst? Wohin führt dich das in letzter Konsequenz?
Was unternehmen Menschen, die dich mögen, aber dich für einen frommen Spinner halten? Und wie kommst du wieder zu Verstand und aus der Sache raus?
Hoffentlich kann ich einlösen, was ich hier angeschnitten habe. Vor meinem "inneren Auge" sehe ich, während ich diese Zeilen tippe, die einzelnen Szenen wie einen Film auftauchen - höre mich fromm reden, sehe die vielen Konferenzen und Bibeltage an mir vorbeiziehen, ich sehe mich im Schrank sitzen und weiß noch genau, was mir dabei für Gedanken in den Sinn kamen damals.
