Warum Österreich; eine Fluchtgeschichte, Teil 6

Ayad Salim privat

… die beiden Fahrer der Autos, in denen wir saßen, fuhren sehr schnell, um nicht von der Polizei erwischt zu werden. Hier war es warm und mein Körper begann langsam wieder „aufzutauen“. Hinter mir saß eine Frau mit ihren zwei pubertierenden Töchtern und deren Bruder.

Meine Kleider waren völlig durchnässt, und ich war extrem durstig. So gab ich dem Fahrer Zeichen und bat ihn um ein Getränk. Er gab mir etwas Saft. Ich schloss meine Augen und begann mir vorzustellen, dass die Reise nach diesen schlimmen, beinahe tödlichen Erfahrungen leichter werden würde. Ich glaubte in einem europäischen Land zu sein. Angenehme Gedanken breiteten sich trotz der totalen Erschöpfung aus.

Plötzlich blieb das Auto abrupt stehen, und wir mussten sofort aussteigen. Dort stand die zweite Gruppe, fünf Männer und ein Ehepaar, vor einem parkenden Auto, einem kleinen Transporter.

Der Schlepper, der für diese Gegend zuständig war, pferchte uns in den kleinen Bus… zwölf Menschen, und der Transporter bot etwa für sieben Personen Platz… Wir saßen dicht aneinander gedrängt, konnten uns kaum bewegen. Auf die Frauen, die bei uns waren, versuchten wir Rücksicht zu nehmen, damit diese halbwegs bequem sitzen konnten.

Zwei Stunden Fahrt ohne Heizung, ohne irgendetwas zu sehen… Es gab ja keine Fenster! Der einzige Vorteil des kleinen Busses war, dass wir dicht gedrängt sitzen mussten, was mir nicht besonders viel half, weil ich ziemlich nahe an der undichten Hecktür saß, wo der Wind hereinpfiff. Und meine durchnässten Kleider ließen mich die Kälte noch deutlicher spüren…

Dann stoppte der Bus, und die hintere Tür wurde geöffnet. Wir waren irgendwo gelandet… Der Morgen dämmerte, und die Kälte war fast unerträglich…

Einige vereinzelte Häuser gab es hier- eine verlassene Gegend. Der „Anführer“ befahl uns, schnell zu gehen und führte uns auf einer schmalen Straße zu einem kellerähnlichen Raum, in den wir hineingingen. Ein Raum, der etwa sechs Quadratmeter maß- und dies für zwölf Personen, darunter fünf Frauen! Das Zimmer war schmutzig, und ein alter Ofen stand darin. Wir baten den Mann, der uns bewachte, Holz zu bringen, damit wir einheizen konnten. Dies erhielten wir auch und konnten Feuer machen. Aus einer Decke, die am Boden lag, machten wir einen Vorhang, damit erst die Frauen und dann auch wir Männer die Kleider wechseln konnten. Unsere getragene Kleidung war völlig durchnässt, jeder wollte gleichzeitig seine Wäsche trocknen, was wegen der Beengtheit des Raumes unmöglich war. Da ich der Älteste der Gruppe war, bestimmte ich die Ordnung, damit jeder die Möglichkeit bekam, sich zu bewegen und seine Sachen zu trocknen.

Nach dem Wechseln der Kleider waren wir sehr hungrig und durstig. Ich wollte hinausgehen, doch die Türe war abgeschlossen. Ich klopfte, und unser „Türsteher“ öffnete. Ich bat ihn um Essen und Getränke. Er wollte Geld dafür haben. Ich sagte zu ihm: „Wir alle haben viel Geld bezahlt, auch Essen und Trinken sind dabei.“

„Das ist nicht meine Angelegenheit, ich habe nur die Miete für diesen Raum erhalten!“, lautete seine Antwort. So gaben wir ihm etwa 50 € und erhielten dafür Essen, Getränke und Zigaretten. Ich bestand darauf, uns Orangensaft zu bringen, denn dieser ist sehr hilfreich bei völliger Erschöpfung, um wieder zu Kräften zu kommen. Nach dem Essen und Trinken schliefen wir sofort ein- auf dem Boden, ohne Matratze. Es war etwa 7h in der Früh…

Als ich wieder aufwachte, schmerzte mein gesamter Körper fürchterlich…

Den ganzen Tag verbrachten wir in diesem Raum, und am späteren Abend kamen Männer, die uns trennten. Ich war nun mit einem jungen Christen aus dem Irak, namens Adnan, zusammen. In einem Taxi mit schwarz gefärbten Fensterscheiben wurden wir in eine völlig abgeschiedene Gegend gebracht. Dort kamen wir in ein Haus, in dem ein persischer Mann, der ein wenig Englisch sprach, lebte. Er hieß „Fayroozy“, zwang uns zu absoluter Stille und drohte uns, keine Probleme zu machen- zu unserer eigenen Sicherheit… In der Nacht kam ein zweiter Perser namens „Musaddaq“, der uns mitteilte, dass er uns innerhalb der nächsten Tage nach Europa bringen würde.

Ich spürte, dass die Reise bald enden könnte, und mit Hoffnung in meinem Herzen begann ich darüber nachzudenken, was ich tun möchte, wenn ich in Europa angekommen sein würde…

Fortsetzung folgt…

WHY AUSTRIA ... Episode 6

For almost two hours, the two cars which we were in were moving quickly not to be chased by police. I began to feel the warmth returning to my limbs inside the car. In the back seats there was a family consisting of a woman and two teenage daughters and their brother.

My clothes completely were wet, and I was very thirsty. So I asked the driver by sign language for a drink. He gave me some juice. I began to dream that the journey would be easier after this deadly suffering. I thought that I'd be in one of the European countries. Hopeful thoughts began to take space in my mind despite the severe fatigue I was suffering.

Suddenly the car stopped and the driver asked us to get off quickly. We went out and saw the second group (five men and a married couple), and there also parked a small bus or a car like a bus. The smuggler who was responsible in that reign asked us to get into the bus quickly.

We got into the small bus without any window- a dozen people, the bus room maybe was for seven. It was difficult to sit. We took strange positions to sit because we had to take the women with us into consideration. The bus moved nearly for two hours without heating, I began to feel very cold again, because my clothes were still wet and the air entered from the not totally closed back door. The good thing was that were many people in a very confined space, which was a bit useful against the cold, but for me it didn`t matter, because I was near the back door feeling very, very cold.

The bus stopped and the back door was opened. We landed in a place with a few semi-isolated and scattered houses. It was dawn time and the coldness increased more and more. The man who was in charge asked us to walk quickly. There was a narrow street between a few houses. After a while we entered into a room- like a cellar- that was about 6 square meters. We are twelve people, five women among us. All our clothes were wet. The room was not clean and inside there was an old heater. We asked the person who was outdoor to bring us some firewood to ignite the stove. We started setting fire and made a curtain of a blanket which was lying aside, in order that women could alter their clothes and we men, too. Some problems happened near the stove for drying clothes, because each of them wanted to dry his clothes first. I was the oldest in the group, so I arranged the order for everyone, because we couldn’t move in the room, only with difficulty because of its small size.

After changing our clothes we felt very hungry. I wanted to go out, but the door was locked. So we knocked and the guard outside opened. We asked him to bring us some food. He demanded us to give him money. We told him, "We supposed to be fed during the trip and everything had been paid". He answered quickly and toughly, "This is not my business. They had just paid me the rent for this room". We gave him some money, estimated about fifty Euros. He brought us food, juices and cigarettes. I insisted in bringing orange juice, because it is useful in cases of fatigue. After eating we fell immediately asleep on the ground. It was about 7 am.

We spent the day in this room and I felt much pain in my body due to sleep on the floor without a mattress. In the later evening other men came. They divided us into groups. I was with an Iraqi, a young Christian man, called “Adnan”. We were taken by a taxi with black colored windows to another house in an isolated area of outskirts. There we entered and found someone who spoke Persian and a little English. He was named "Fayroozy", as he told us. He demanded us to be totally calm and not to cause any fuss for our own safety. At night a second Persian man, called "Musaddaq”, came and told us that he would pass us to Europe within a few days. I felt that the journey could be coming to an end and with some hope I began to plan what I would do when I would have arrived Europe…

To be continued

لماذا النمسا .. الحلقة السادسة

ساعتان تقريبا والسيارتان اللتان كانتا تقلانا تسير بسرعة كيلا يتم ملاحقتها من قبل الشرطة. بدات اشعر باطرافي بعد ان عاد الدفء الي داخل السيارة وكان الى الخلف مني عائلة مكونة من امراءة وبنتين مراهقتين واخوهما. كانت ملابسي مبتلة تماما, وكنت عطشان جدا فطلبت من السائق بلغة الاشارة شيء اشربه فاعطاني عصيرا كان معه. بدأت احلم بان الرحلة ستكون اسهل بعد تلك المعاناة المميتة. وفكرت باني ساصبح في احد البلدان الاوربية. الافكار الجميلة بدات تاخذ حيزا من تفكيري رغم التعب الشديد الذي كنت اعانيه. فجأة توقفت السيارة وطلب منا السائق النزول بسرعة. نزلنا ورأينا المجموعة الثانية(ستة رجال وامراءة زوجة احدهم) واقفة ايضا وهناك باص صغير او سيارة اشبه بباص. طلب منا المهرب الذي استلمنا في تلك المنطقة الصعود في الباص بسرعة.

ركبنا الباص الصغير وكنا اثنا عشر شخصا والباص لايتسع سوى لسبعة. كان الجلوس صعبا. اتخذنا وضعيات غريبة للجلوس لانه لابد من مراعاة النساء معنا. سار بنا الباص لمدة تقدر بساعتين ايضا دون تدفئة فبدأت اشعر بالبرد الشديد لان ملابسي كانت لاتزال مبللة والهواء يدخل من فتحات الباب الخلفي لان الباص كان بدون نوافذ. الجيد في الامر انا كنا اشخاص كثيرين في مكان ضيق جدا وهو امر مفيد ضد البرد نوعا ما لكني كنت قرب الباب الخلفي واشعر ببرد شديد.

توقف بنا الباص وفتحوا لنا الباب الخلفي فنزلنا في مكان لا اعرفه شبه معزول وبيوت قليلة متناثرة. كان الوقت حينها فجرا والبرد شديد جدا. طلب منا الرجال المسؤولون عنا التحرك بسرعة سيرا على الاقدام في شارع ضيق بين بضعة منازل ودخلنا في غرفة لاتزيد مساحتها عن 6 امتار مربعة ونحن اثنا عشر شخصا بضمنهم خمسة نساء. كانت ملابسنا جميعا مبللة. الغرفة لم تكن نظيفة وكان بها مدفئة قديمة. طلبنا من الشخص الذي كان على الباب ان يجلب لنا بعض الحطب لاشعال الموقد. بدأنا باشعال النار وقمنا بعمل ستارة من بطانبة كانت ملقاة جانبا لكي يقوم النساء بتبديل ملابسهم ونحن ايضا. هنا بدات بعض المشاكل في الحصول على مكان قرب المدفئة لتجفيف الملابس. كنت اكبر المجموعة عمرا وقمت بترتيب الدور لكل شخص لانه لايمكننا التحرك في الغرفة الا بصعوبة بسبب صغر مساحتها.

طلبنا من الرجل الذي في الخارج وهو يقفل الباب بالمفتاح ان يجلب لنا بعض الطعام لاننا كنا جائعين جدا. فطلب منا نقودا فقلنا له "انه من المفروض ان يتم تجهيزنا بالطعام خلال الرحلة وكله مدفوع الثمن" فاجاب بسرعة وبحدة " هذا ليس شأني ولم يدفع احد لي شيئا من المال سوى ايجار هذه الغرفة" اعطيناه بعض المال وكان يقدر حوالي خمسين يورو. جلب لنا الرجل الطعام والعصائر والسكائر. اصريت على احضار عصير البرتقال لانه مفيد في حالات الارهاق. بعد تناول الطعام نمنا على الارض فورا.

امضينا الليلة او النهار في هذه الغرفة وشعرت بالام كثيرة في جسدي جراء النوم على الارض دون فراش. وعند المساء جاء رجال اخرون وقاموا بتفريقنا الى مجموعات. كانت مجموعتي انا وشاب اخر اخذونا بسيارة مغلقة بدون نوافذ الى بيت اخر في منطقة معزولة متطرفة وطلبوا منا الدخول في المنزل. دخلنا فوجدنا شخص يتكلم اللغة الفارسية وقليل من الانكليزية كان اسمه "فيروزي" حسبما قال لنا، وطلب منا الهدوء التام وعدم احداث اي ضجة حفاظا على سلامتنا. ثم جاء رجل يتكلم الفارسية ايضا وقال ان اسمه "مصدق" وابلغنا انه سيقوم بترحيلنا الى اوربا خلال ايام قلائل. احسست بان الرحلة قد اقتربت من النهاية و بشيء من الامل بدات التخطيط لما سافعله عند وصولي اوربا.

الى اللقاء في الحلقة القادمة ... لتكملة القصة

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 21.02.2016 21:16:36

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