10-12 Stunden täglich verbringe ich mit Arbeit. Was alles in dieser Zeit passiert, sollte ich aufarbeiten. Es hat mir mal jemand gesagt, alles ist Beziehungsarbeit - auch die Arbeit an sich. Und das stimmt. Ich arbeite selbstständig, mit mehreren Auftraggebern und in unterschiedlichen Projekten. Manchmal habe ich 3-4 Schichtwechseln innerhalb meiner Aufgaben. Heute habe ich viel telefoniert. Nachgefragt. Angebote gecheckt. Und wieder deswegen telefoniert. Befindlichkeiten respektiert - und trotzdem nachgeakt. Ich bin meinen Bauchgefühlen nachgegangen und habe (zu) laut gedacht. Mir kein Blatt vor den Mund genommen und gesagt, was ich denke. Ich habe abgewogen, überlegt, wie ich das machen würde und meine Meinung gesagt. Ich habe Websites getestet und umgestaltet. ich habe versucht, den unterschiedlichen Menschen in den unterschiedlichen Rollen Untertsützung zu geben, habe ihre Meinung angehört, darüber reflektiert und daraus meine Schlüsse gezogen. Und in meiner Arbeit umgesetzt. Und dann wiederrum meine Sicht der Dinge eingebracht. Und wieder nachgefragt, getestet, gecheckt. Ein Webshop soll in Auftrag gegeben werden. Was muss rechtlich beachtet werden? Wie soll er für die User gestaltet werden? Was darf es kosten? Werden die Kosten dem Aufwand gerecht? Wie steht es um die Usability? Und was sagen all die Mitarbeiter dazu, die den Webshop pflegen und am Laufen halten sollen? Wieso gibt es so viele unterschiedliche Lizenzmodelle? Wie ist all der organisatorische Aufwand zu rechtfertigen, nur, um im Internet mit einem Shop präsent zu sein?
Ich habe Social Media Seiten mit Content versorgt, geliked, geteilt, gespeichert, gesendet. Ich habe Artikeln im Wirtschaftsblatt gelesen und mich gefragt, ob ich im richtigen Film bin. Ich habe die Website nach den Wünschen des Auftraggebers (abermals) umgestaltet und mir dafür selber den Orden verliehen. Und der Firma, die das Gerüst für die Seite gemacht hat, gedankt, dass es so flexibel und einfach ist. Kriegen auch einen Orden.
Mit all diesen vielen Aufgabenstellungen bin ich jeden Tag konfrontiert. Und mit all den unterschiedlichen Menschen in ihren unterschiedlichen Rollen und ihren unterschiedlichen Bedürfnissen und der Tagesverfassung. Und meiner Tagesverfassung. Was sagt wer, wie kommt man zu was, wie ist es rechtlich, wer entscheidet und was soll uns das am Ende des Tages alles bringen. Und jetzt bin ich müde.