Diese Woche hatte ich am Montag, 19.10.2015 und am Dienstag, 20.10.2015 hintereinander jeweils am Abend einen Termin zum Thema 'Crowdfunding'. Der Termin am Montag fand im RIZ in St.Pölten statt in Form einer Live-Übertragung -Exchange Netzwerktreffen der creativ wirtschaft austria-Crowdfunding - Blase oder Erfolgsmodell? Es war äußerst interessant, den einzelnen Vortragenden zuzuhören - immer wieder erschließen sich neue Perspektiven zum Thema'Crowdfunding-Crowdinvesting'. Das neue Erfolgsmodell boomt - keine Frage. Und, ob es nur eine Blase ist, wird sich herausstellen. Jedenfalls ist es DAS Marketingtool, um eine 'Crowd' aufzubauen. Dazu sollte man jedoch wichtige Punkte beachten - das ist der springende Punkt. Allzu leicht läuft man Gefahr, zu denken, Crowdfunding und Crowdinvesting wären die Wundermittel, um sich Kundenbeziehungen aufzubauen. Wundermittel ist es nicht - aber eine großartige Chance, sich selbst weiterzuentwickeln, für sein Projekt zu brennen und andere mit diesem Feuer mit zu wärmen und wiederum zu entzünden für die Sache. Da steckt aber jede Menge Beziehungsarbeit dahinter - das wird gerne vergessen, ignoriert, zur Seite geschoben. Auch hier sind die Handelnden immer wieder Menschen - auch, wenn es scheint, dass es über Plattformen im Internet abläuft. Das scheint eben nur so. Der Diskussionsrunde danach habe ich nur für kurze Zeit beigewohnt - ganz ehrlich - mir fehlte die Ruhe dazu. Warum? Weil, wenn die Menschen 'Crowdfunding' hören, sie es immer mit 'Crowdinvesting' gleichsetzen - somit die Gedanken eine eindeutige Richtung nehmen und die ersten zwei Fragen, die dann auftauchen, sind: 'Wie viel kann/muss ich investieren (mit was bin ich dabei) und was krieg ich raus?' und die Antwort lautet: 'derzeit mehr als bei einem Bausparvertrag' - und schon Rollen die €€€ in den Augen von Dagobert Duck.
Crowdfunding ist aber viel viel mehr als Crowdinvesting und das Rollen von €€€. Und anscheinend muss hier ganz ganz viel Aufklärungsarbeit gemacht werden. Erinnert mich an meine BIO-Pionier-Zeit vor ca. 25 Jahren. Da habe ich auch um jeden Kern in den Mandarinen diskutiert. Pionier-Arbeit steht nun an im Themenbereich des Crowdfundings. Wobei es da ja in Österreich schon ganz viele Pioniere gibt, einen davon habe ich im Rahmen meines Crowdfundings mit Judith Anger für den WildnisKulturHof kennen- und schätzen gelernt - Wolfgang Gumpelmaier. Der macht das schon seit mehr als 5 Jahren - Hut ab für das Durchhaltevermögen und die Beharrlichkeit!
Mein zweiter Termin am Dienstag war im Rahmen der 120 Sekunden von den Bezirksblättern. Auch dieser Termin war in den Räumlichkeiten des RIZ. Ich hatte mich spontan beworben. Crowdfunding als Chance für regionale Projekte - vor allem in der Landwirtschaft, für Gemeinden als Chance zu mehr BürgerInnenbeteiligung, für die Wirtschaft als Chance, mehr Start up's zu generieren ... und, Aufklärungsarbeit zu leisten ganz speziell in jenem Bereich des Crowdfundings, welches auf Gegenleistungen basiert (Reward-based Crowdfunding). In Form von Workshops, Fortbildungsreihen ...
Tja, 120 Sekunden Zeit, die Idee zu präsentieren. Vor einem Expertenteam. Also - vor 4 Männern. Ich habs sonst nicht so mit der Quote - aber das war vielleicht doch etwas zu viel Testosteron (Oberösterreich lässt grüßen)? Ok, ich habe geredet (einige kennen vielleicht meine Vlogs). Positiv war: es hat mir Spaß gemacht, ich war zwischendurch etwas grantig und ich habe erkannt, dass ich vor meinem Zielpublikum sitze - Aufklärungsarbeit zum Thema 'reward-based Crowdfunding'. Die Aussage eines Experten 'man kann ja eh alles auf den Plattformen nachlesen' hat mich dann doch erschüttert - und mir ein 'jo, eh, das reicht nur nicht' und 'etwas praktisch zu tun und sich mit Menschen auszutauschen, die in diesem Bereich schon Erfahrung haben oder etwas zu lesen macht einen Unterschied' entlockt.
In Summe zwei erfahrungsreiche Termine - wiedermal schlauer geworden. Fazit: da gibt's noch jede Menge zu tun!