Das Christkind hat viele Wünsche vergessen...

Vielleicht hatte das Christkind ja zu viel zu tun. Seit es auch via mail erreichbar ist, braucht das Christkind fünf Mal so viele helfende Hände wie in der guten alten analogen Zeit.

"Liebes Christkind, ich habe lauter Einser im Zeugnis. Und jetzt, jetzt bekomme ich nur Absagen auf Bewerbungen. Ich wünsche mir so sehr eine Lehrstelle." Maria, 17 Jahre.

"Liebes Christkind, ich wünsche mir wieder einen Kollegen. Ich hatte so viel Spass in der Arbeit. Bis die Firma zugesperrt hat." Mario, 25 Jahre alt.

"Liebes Christkind, ich möchte arbeiten und lernen.Wie früher in der Schule.Ich lebe in Athen und habe seit zwei Jahren nichts zu tun. Ich habe Angst." Dimitri, 20 Jahre alt.

Jede fünfte Europäerin, jeder fünfte Europäer zwischen 15 und 24 Jahren ist ohne Arbeit.

Vielleicht kann das Christkind da gar nichts tun. Vielleicht können da nur die dafür gewählten Politiker helfen. Drei Jahre sind vergangen, seit Christine Lagarde als neugewählte Chefin des Internationalen Währungsfonds vor einer "verlorenen Generation" gewarnt hat.

Drei Jahre später haben 5,5 Millionen junge Europäerinnen und Europäer keinen Start in die Berufswelt. 7,5 Millionen sind wie es im EU-Jargon heißt - NEET, also weder berufstätig noch in der Schule oder in Ausbildung.

Eineinhalb Jahre ist es her, seit die Staats-und Regierungschefs über eine "Garantie" für die Jugend gesprochen und sie beschlossen haben.

Vier Monate und keinen Tag länger - so das Garantieversprechen - sollte ein junger Mensch ohne Job oder Ausbildung sein.

Eine brilliante Idee. Der Haken dabei: solch eine Garantie kostet Geld. Die EU-Staaten müssen in ihren Budgets Steuergeld für Schulungen, für Lehrstellen reservieren. Das kostet, doch Untätigkeit ist noch teurer für die Staaten. Arbeitslosigkeit macht krank.

Aus dem EU-Haushalt wurden 4,2 Milliarden Euro locker gemacht. Immerhin - 1,2 Millionen jungen Menschen konnte geholfen werden. 5,5 Millionen hoffen weiter auf ein Wunder.

Vielleicht hat das Christkind die vielen Wünsche gar nicht vergessen. Und es hatte wirklich viel zu viel zu tun, auch um die gewählten Politiker als Helfer einzuspannen.

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WasMichBewegt

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Silvia Jelincic

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fishfan

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