Der Bleistift ist seit Mittwoch das Symbol der Freiheit in Europa. Und es ist ein Zeichen der Solidarität mit den toten Mitarbeitern der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo. Überall auf der Welt halten Menschen den Stift auf Trauerversammlungen in die Höhe und rufen „Je suis Charlie".
Auch Brüssel trauert. Im Ratsgebäude und vor dem Europäischen Parlament versammeln sich unzählige Mitarbeiter und Politiker um der toten Mitarbeiter von Charlie Hebdo und den zwei Polizisten des „abscheulichen Anschlags auf Europas Werte – Meinungs- und Pressefreiheit„ (EU-Parlamentspräsident Martin Schulz) zu gedenken.
Es ist eine Geste des Respekts gegenüber den Familien der Opfer. Es ist ein Akt der Solidarität gegenüber den europäischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern. Es ist ein Hochhalten der europäischen Werte.
Zur Trauerarbeit gehört aber auch, dass Europa seine Werte lebt.
Gleichheit, Freiheit, Menschlichkeit, diese Säulen einer demokratischen europäischen Gesellschaft sind unteilbare Rechte.
Sie gelten auch an den EU-Außengrenzen. Also dort, wo Europäer und Nicht-Europäer aufeinandertreffen. Eine menschenwürdige Flüchtlings- und Migrationspolitik wäre ein Beginn, europäische Werte zu leben und dem Sturmgewehr mit dem Stift zu begegnen.
Sie gelten auch innerhalb Europas. In Frankreich hat es am Donnerstag in mehreren Gemeinden Attacken auf muslimische Einrichtungen etwa Gebetsräume gegeben.jetzt Gleiches mit Gleichem zu vergelten, ist der falsche Weg.
Am 19. Jänner treffen sich die EU-Außenminister erstmals in diesem Jahr. Es wird kein Routinetreffen, es wird vielmehr eine Nagelprobe für Europa und seine Werte.
"Wir müssen eine Verschmelzung der Interessen der europäischen Völker anstreben und nicht nur die Erhaltung des Gleichgewichts dieser Interessen." –Jean Monnet, einer der Gründerväter der Europäischen Union.
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