Pandemie führt zu Rückgang von Behandlungen

Hochrechnungen zeigen: Die Pandemie hat nicht nur zu einer Übersterblichkeit geführt, sondern auch zum Rückgang von stationären Krankenhausbehandlungen. So stark war der Rückgang für Krankheiten des Urogenitalsystems.

Hochrechnungen des Statistischen Bundesamtes zeigen, wie stark sich die COVID-19-Pandemie auf unser Gesundheitssystem ausgewirkt hat. Durch saisonale Einflüsse, wie Grippewellen im Winter und Hitzewellen im Sommer, unterliegen Sterbefallzahlen Schwankungen im Jahresverlauf. Dennoch sind von März 2020 bis zum jetzigen Zeitpunkt in Deutschland insgesamt mehr Menschen verstorben, als unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung zu erwarten wäre.

Höhere Sterblichkeit

Nach den vorliegenden Sterbefallzahlen sind im Jahr 2020 rund 985.600 Menschen gestorben. Aufgrund der Alterung der Bevölkerung wäre gegenüber 2019 ein Anstieg der Zahl Verstorbener um etwa 2 Prozent zu erwarten gewesen. Doch die Statistik zeigt: Im Vergleich zu 2019 sind die Fallzahlen im Jahr 2020 um 5 Prozent gestiegen, was 46.000 Sterbefällen entspricht. Des Weiteren zeigt die Todesursachenstatistik, dass COVID-19 nicht nur die Haupttodesursache für rund 39.800 Menschen in Deutschland war, sondern auch bei 8.100 Menschen als Begleiterkrankung zum Tod beigetragen hat.

Vergleicht man den Zeitraum von März 2020 bis Februar 2021 mit den vorangegangen zwölf Monaten, starben 7,5 Prozent mehr Menschen.

Krankenhäuer überlastet, OP's verschoben

Die hohe Auslastung der Krankenhäuser durch COVID-19-Patienten, das Freihalten von Bettenkapazitäten für COVID-19-Behandlungsfälle, sowie die verschärften Hygienekonzepte führten besonders in der ersten Corona-Welle dazu, dass Behandlungen und Operationen verschoben werden mussten. Vor allem Knie- und Hüftprothesenerstoperationen, kleinere Eingriffe der Hals-Nasen-Ohren- und Augenheilkunde wurden verschoben bzw. nicht durchgeführt.

Das geht auch aus Zahlen der Krankenhausstatistik hervor: Im Jahr 2020 gab es 13,1 Prozent weniger Krankenhausbehandlungen als im Vorjahr. Im Vergleich zum Vorjahresmonat war der Rückgang in der ersten Corona-Welle im April 2020 besonders stark, in welchem etwa 35 Prozent weniger Behandlungsfälle verzeichnet wurden. Die deutlichsten Rückgänge stationärer Krankenhausbehandlungen gab es in der Rheumatologie (-21,5 %), der Hals-, Nasen-Ohren-Heilkunde (-21,2 %) und der Pädiatrie/Kinderheilkunde (-20,5 %). Bei Krankheiten des Urogenitalsystems wurde ein Rückgang von 10,5 Prozent berechnet.

Zudem wurden 9,7 Prozent weniger Patienten operiert als im Vorjahr – so wenige wie zuletzt im Jahr 2005. Auch in Bezug auf die Zahl der Operationen wurde der stärkste Rückgang mit 37 Prozent im April 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat gemessen.

Weitere Informationen findet ihr hier.

https://www.destatis.de/.../Pre.../2021/12/PD21_574_126.html

Quelle: https://www.doccheck.com/.../36677-pandemie-fuehrt-zu...

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Sepp Adam

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