Russland - ein Papiertiger

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Genau das scheint Russland unter Putin geworden zu sein. Dieses Land, gezeichnet aus der kommunistischen Ära, vom Westen verlockt, seine politischen Ideale für den Konsum und die Gier zu verraten, ist in einem desolaten Zustand. Wenn Wachstum, Wohlstand und das trügerische Gefühl entstanden sein sollte, eine gewisse Freiheit mit dem Wohlstand erreicht zu haben, dann um den Preis der Freiheit.

Putin hat die Wirtschaft, die Macht, in die Hände seiner speichelleckenden Technokratenfreunde gelegt. Die haben dadurch märchenhaften Reichtum erlangt, sich und ihre Familien unvorstellbar reich gemacht. Doch ihr Reichtum und ihre vermeintliche Macht endete immer da, wo Putin anfing. Der hat sich so sehr auf seinen Kontrollzwang versteift, dass er es gefördert hat, nach und nach alle relevanten Wirtschaftszweige unter dem Geflecht diverser Konzerne und Firmen, unter seine persönliche Kontrolle zu bringen. Das ist ihm gelungen. Was dabei auf der Strecke blieb, waren Kreativität, Effektivität und die Unabhängigkeit einzelner, relevanter Unternehmen von Markteinflüssen. Eine zentral gesteuerte Wirtschaftsform hat noch niemals funktioniert, weil die Welt längst Globalisierung ist und Fehler in der „Planwirtschaft“ hier nicht nur ein Unternehmen zerstört, sondern ganze Branchen. Genau das passiert gerade in Russland. Im vorauseilenden Gehorsam verkündet man Putin gerne Erfolge, die dann faktisch nicht umgesetzt werden können.

Beispielhaft hierfür sein hochmodernes Kriegsmaterial, vorgeführt auf Moskauer Jubelparaden. Was nutzt all das, wenn von diesem Zeug in einem Jahr nur 10 Stück produziert werden können, weil die wichtigsten Komponenten ausländischen Ursprungs sind und man schlicht nix Neues bekommt und selber gar nicht in der Lage ist, das zu produzieren. Das Gerüst wackelt, der überwiegende Teil der russischen Bevölkerung hatte nie einen Anteil am Wohlstand der letzen Jahrzehnte. Sie sind arm, ungebildet und ohne politische Agenda. Die kämpfen in keinem Krieg für irgendwelche Ideale. Die kämpfen für Essen, für ihr eigenes Überleben. Die sind gefangen - vom kleinsten Soldaten bis zum höchsten General - in einem Netz aus Korruption, Kontrolle durch Geheimdienste und blanke Gewaltanwendung des nächsten Vorgesetzten. Überall im ganzen Land beginnen Auflösungserscheinungen, denn wenn der Bauch leer ist, die Hoffnung verschwindet und kein Grund mehr da ist, Putins Lügenpropaganda zu glauben, wackelt sein Thron gefährlich.

Der Vizekanzler hat recht. Putins Russland ist dem Untergang geweiht, wenn der Westen ihm weiter den Hahn zudreht.

Das Land und die Menschen darin, sind längst verloren.

Ich weiß nicht, was „danach“ kommt. Ich weiß nur, dass es tiefgreifende Änderungen sein müssen, bevor dieses Land und seine Menschen je wieder auf Augenhöhe mit der restlichen Welt sein werden.

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WalterundJulia Wieselberg

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Matt Elger

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