Zero Waste – setz' die Tonne auf Diät

Mein Lifestyle? Nachhaltig und Zero Waste. Für mich und Mutter Erde.

Nein, nicht „zero waist“, der nächste Mager-Wahn, sondern „Zero Waste“.

Was für manche noch ein fremder Begriff ist, ist für andere bereits ein lebenswerter Lifestyle geworden. Hinter dem Begriff versteckt sich eigentlich gar nicht so viel – im Grunde sogar Nichts, niente, zero!

Täglich werfen wir unglaubliche Mengen an Müll weg und sind uns dessen gar nicht wirklich bewusst. Österreich führt die Spitze der Kilogramm Abfall pro Kopf mit 587kg an. Im Vergleich: ein durchschnittlicher EU-Bürger wirft „nur“ 481 kg im Jahr weg.

Warum ist Müll blöd? Weil wir nicht wirklich wissen wohin damit. Österreich ist zwar „Kompostier-Europameister“ (mit 35% Kompostier-Anteil) aber darauf sollte man sich nicht ausruhen. EU-weit betrachtet werden 31% des Mists deponiert, 28% recycelt, 26% verbrannt und 15% kompostiert. Das klingt im ersten Augenblick nicht sehr bedrohlich, aber was passiert mit Sachen wie Plastik? Wenn du sie verbrennst, entstehen giftige Gase, die man nicht filtern kann. Kompostieren kannst du Plastik nicht, weil es kein natürlicher Rohstoff ist und der Platz zum deponieren ist auch irgendwann weg. Die Lösung? Zero Waste!

Wie der Name schon sagt, wird bei diesem Lifestyle komplett auf Müll „verzichtet“.

Das ist momentan noch nicht ganz so easy im Alltag umzusetzen – man schaue sich nur mal im Supermarkt um – aber definitiv nicht unmöglich. Bea Johnson und ihre 4-köpfige Familie leben schon seit 2008 so – ihr jährlicher Müll passt in ein Marmeladeglas. Wem der Umstieg auf einen 100% müllfreien Alltag zu Beginn noch zu heftig ist, der kann sich von den ein oder anderen Einsteiger Tipps inspirieren lassen, die man ganz leicht in den Alltag integrieren kann. Hier meine persönlichen Top 13:

1. Markt statt Supermarkt. Ob Wochenmarkt oder Zero Waste Lebensmittelmärkte (wie der im September in Linz eröffnende holis market oder die Lunzers Maßgreisslerei in Wien) – hier findest du Lebensmittel ohne Verpackung in der Menge die du brauchst

2. Jutebeutel/Korb statt Plastik-Sackerl – der Klassiker

3. Glasflasche (z.B. von soulbottles) statt Plastikflasche. Kannst du immer wiederverwenden, beinhaltet keine Krebserregenden Stoffe und das Wasser schmeckt einfach frischer

4. (Haar-)seife (z.B. von Lush) statt Shampoo/Duschgel vermeidet mehr Plastikmüll als man glaubt und hält zudem auch noch länger

5. Stanitzel statt Becher beim Eis essen – du siehst schon: Zero Waste kann Spaß machen

6. Coffee & co to go = no go. Unnötiger kann Abfall fast nicht sein

7. Keine Einwegrasierer. Wenn es schon einer aus Plastik sein muss, dann wenigstens mit austauschbaren Klingen

8. An die Frauen: Menstruationstassen (z.B von MoonCup oder RubyCup) statt Tampons&Binden. Kein Müll in der Umwelt und außerdem keine giftigen Bleichmittel wo du sie definitiv nicht haben willst

9. Unnötige persönlich-adressierte Werbung in deinem Briefkasten? Nimm dir 2 Minuten und bestelle sie ab

10. Für die Mutigen: probier doch mal deine Reinigungsmittel selber zu mischen. Essig, Soda und Zitronensaft sind 3 ganz heiße Zutaten

11. Das selbe gilt für Kosmetika: viel brauchen wir eh nicht, das redet uns die Industrie nur ein. Und immer gilt: je natürlicher desto besser. Honig-Zucker-Peeling, Topfen-Ingwer-Maske, Gurkenscheiben auf die Augen – das perfekte Beauty-Programm.

12. Dein Fensterbrett ist leer? Wie wäre es mit ein paar Kräutern? Schmeckt viel intensiver und spart die Verpackung der Portionierten Supermarkt-Variante

13. Du hast Klamotten die du nicht mehr trägst? Nicht wegwerfen – Caritative Einrichtungen/Humana-Container freuen sich immer und ein netter Privat-Flohmarkt mit Freunden kann auch lustig sein

Wie du siehst, sind es viele kleine Sachen die man ganz leicht austauschen kann. Und wenn du nur einen Teil davon umsetzt, sparst du nicht nur unglaublich viel Müll, sondern auch unglaublich viel Geld. Manche Sachen sind zwar in der Anschaffung einen Tick teurer, auf lange Sicht gesehen aber wahnsinnig kostensparend.

Wer sich mit dem Zero Waste Gedanken noch nicht 100% anfreunden kann, der kann ja mal – wie es der liebe Josef Zotter so schön nennt – auf „Low Waste“ umsteigen! (;

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