Am Montagabend versammelten sich etwa 250 Menschen auf der Wiener Freyung, um an der Pegida-Demonstration teilzunehmen. Geplant war ein "Spaziergang" durch die Wiener Innenstadt. Weit sind die Demonstranten aber nicht gekommen, noch auf der Freyung stellte sich die erste Antifa-Blockade in ihren Weg. Ein ewiges Stillstehen und gegenseitiges Anbrüllen folgte. Vereinzelt kam es zu Auseinandersetzungen, ein riesiges Aufgebot der Polizei konnte Schlimmeres verhindern. Wer sich das Geschehen auf der Freyung von beiden Seiten angesehen hat, konnte genau feststellen, was tatsächlich hinter der Pegida steckt. Einerseits friedliche Demonstranten, die eben ihren Unmut über die drohende Islamisierung Europas zum Ausdruck bringen wollten. Andererseits Männer in Springerstiefel und Bomberjacken. Sie schwenkten Reichsfahnen und streckten den Arm zum Hitler-Gruß. Sie brüllten "Heil Hitler!" und skandierten antisemitische Parolen. Sie waren vor allem eines - gewaltbereit.

Die Pegida ist zu einem Sammellager für Neo-Nazis, Hooligans und andere Schlägertruppen geworden. Unter dem Schein einer legalen Demonstration - wie fragwürdig die Ansichten auch sein mögen - versammeln sie sich, um ihren Aggressionen freien Lauf zu lassen. Dutzende Neo-Nazis gegen eine Menschenmauer aus Antifa-Mitgliedern. Ohne einem Aufgebot von 1.200 Polizisten wäre der Zusammenstoß nicht so gimpflich ausgegangen.

Wenn man Demonstrationen gegen den Akademikerball - berechtigterweise - untersagt, muss das auch bei einer solchen Veranstaltung geschehen. Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis Pegida-Demonstrationen aufgrund der drohenden Gewaltbereitschaft im gesamten deutschen Sprachraum einfach nicht mehr bewilligt werden. Die heutige Demonstration war eine Bewährungsprobe für die Zukunft der Pegida in Österreich. Eine Bewährungsprobe, die nicht annähernd nach Plan verlief.