Professor Streeck (Direktor des Instituts für Virologie und HIV-Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn), ein einigermaßen politisch eingehegter Wissenschaftler, darf sich mäßigend zu den Maßnahmen und der Nichtpandemie äußern, soviel muss erlaubt sein.
Das hier (Original, folgend Auszüge) geht allerdings nicht:
"Virologe Hendrik Streeck warnt, Schutzdauer und Effektivität des Corona-Impfstoffs könnten unter den Erwartungen vieler zurückbleiben.
Streeck kritisiert auch das Verteilkonzept. Impfzentren alleine könnten diesen nicht flächendeckend verabreichen. Es brauche die Hausärzte.
Streeck verurteilt Zahlenspiele der Politik zur Sterblichkeit.
Wenn man sich die Zahlen anschaut, sei es „nicht die enorme Katastrophe, als die sie gerade dargestellt wird“.
„Die schlechteste Situation wäre, dass der Impfstoff nur sechs Monate wirksam ist und wir kommendes Jahr im Herbst wieder dasselbe Problem wie heute haben.“
Im Mittelpunkt des Interesses [einer Videokonferenz]: die baldige Zulassung eines Impfstoffs. Hier dämpfte der 43-Jährige die Erwartungen auf ein rasches Ende des derzeitigen Ausnahmezustands. „Auch wenn man das möchte, wird man es gar nicht schaffen, die Menschen so schnell zu impfen“, betonte der Virologe, der eine Impfbereitschaft in der Bevölkerung von 50 Prozent überdies als „sehr hoch gegriffen“ bezeichnete. Viele Fragen seien noch ungeklärt – beispielsweise, ob der Impfstoff des US-Pharmakonzerns Moderna vor einer Infektion oder nur vor einem schweren Verlauf schützt. „Wir wissen auch nicht, wie lange ein Impfschutz vorhält“, berichtete Streeck. „Wir können nur von der natürlichen Immunität auf die Wirksamkeit des Impfstoffs schließen – und auch in Deutschland gibt es inzwischen Fälle von Re-Infektionen.“
Für die Verabreichung des Impfstoffs sagte der Professor Probleme voraus. „Das wird mit Impfzentren nicht zu lösen sein“, so der Virologe. Logistische Fragen seien noch offen. „Ohne die Hausärzte wird es nicht funktionieren – oder wir müssen die Armee aufstocken.“ Leonhard Stärk, der Streeck für den Online-Vortrag gewonnen hatte, teilte die Skepsis. „Zunächst war von hundert zu Impfenden pro Tag in den Testzentren in den Landkreisen die Rede, jetzt spricht man von 300 Personen“, berichtete der Landesgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes. Der Grund sei, dass der Corona-Impfstoff der Mainzer Firma Biontec in Gebinden von 975 Impfdosen geliefert werde und nur drei Tage haltbar sei. „Ich kann mir nicht vorstellen, wie das gehen soll, wenn man mit jedem Probanden auch noch fünf Minuten sprechen will.“
Zum Schluss gab es noch einen Seitenhieb auf die Politik. Welche Chance Virologen hätten, sich mit ihrem Rat gegen profilierungssüchtige Ministerpräsidenten durchzusetzen, wollte Schliersees Rotary-Präsidentin Linda Gebser wissen. „Ich glaube, die Entscheidungen werden nicht auf Virologenbasis getroffen“, sagte Streeck knapp.
Zuvor hatte sich der 43-Jährige auch zur Sterblichkeit durch das Coronavirus geäußert und dabei Zahlenspiele der Politik verurteilt. Im Schnitt, so Streeck, sterben in Deutschland pro Tag rund 2600 Menschen. Meist führten grippale oder andere Infekte zu einer saisonal erhöhten Sterblichkeit. Durch die aktuellen Vorsichtsmaßnahmen und Beschränkungen liege der Wert momentan unter der Sterblichkeit im Schnitt der vergangenen fünf Jahre. „Wenn Herr Söder sagt, die Todeszahlen sind aktuell so hoch, als würde jeden Tag ein Flugzeug abstürzen, dann redet er an der Realität vorbei“, stellte Streeck klar. Jeder einzelne Tod sei tragisch, und man könne sich nicht einfach darüber hinwegsetzen. „Aber wenn man sich die Zahlen anschaut“, so der Virologe, „dann ist es nicht die enorme Katastrophe, als die sie gerade dargestellt wird.“
Eine weitere Aufarbeitung hier.
Mein Fazit: alles nur Show. Warum? Da wären wir dann wieder hier.