Liebe und Hoffnung. Hass und Resignation.

Auszüge aus Jakob Augsteins SPON Kolumne zu Barack Obama. Fein, mutig und mit einer großen Portion Wahrhaftigkeit.

Ein alternativloser Artikel, dem etwas hinzuzufügen ist, in Gänze hier.

"Sie haben ihn geliebt, auf ihn gehofft. Aber der Messias ist am glaubwürdigsten, solange man auf ihn wartet. Sobald er sich zeigt, beginnt die Entzauberung. Und die Entzauberung des Barack Obama war gewaltig. Dieser Präsident war eine Enttäuschung."

"Obama ist der Mann der weihevollen Worte, denen keine Taten folgten."

"Werte, Werte, Werte? Hamlet würde sagen: "Worte. Worte. Worte." Wenn Moral ein Kapital ist, über das Staaten verfügen, dann sind die USA bankrott."

"Ja, Obama hat auch Siege errungen: Das Nuklear-Abkommen mit Iran, der Rückzug aus dem Irak und Afghanistan, die Normalisierung der Beziehungen zu Kuba. Das muss die Welt ihm danken. Aber schwer wiegen seine Niederlagen: Guantanamo ist nicht geschlossen. Der Drohnenkrieg tötet Unschuldige. Amerika unterwirft die Welt der totalen Überwachung. Whistleblower werden gnadenlos verfolgt."

"Das Wort Westen hatte mal eine Bedeutung."

"Die soziale Ungleichheit hat groteske Züge angenommen. Das politische System ist in der Hand des Kapitals und seiner Lobbyisten."

"Aus europäischer Sicht mutet all das fremdartig an: Eine andere politische Kultur. Nicht unsere. Wir beobachten Amerika mehr und mehr mit einem Blick, der jenem ähnelt, den wir auf Russland werfen, auf China, auf Indien. Mit dem Gefühl: Wir sind anders. Barack Obama war der letzte Präsident des Westens. Die ihm folgen werden nur noch die Staatschefs der Vereinigten Staaten von Amerika sein. Und Amerika ist ein fremdes Land geworden."

Ergänzung: Politik und Finanzgebaren der USA halten in aller Welt Einzug, so ist eine Annäherung an die US Verhältnisse in vollem Gang, das Fremdwerden wird in ein Gleichwerden münden. Abgesang auf historisch-kulturelle Werte (passen nicht recht zur marktkonformen Demokratie) auf der einen Seite, hin zur pragmatischen Kapitalannektion auf der anderen Seite.

Westliche Werte? Das war gestern. Übrig geblieben sind westliche Hegemonie, Imperialismus, Kriegstreiberei, NEO-Kolonialismus und Rechtsbrüche, national bis international, bis hin zum Mord.

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fischundfleisch

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Marian Eisler

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