Nicht, dass man nicht wüsste, dass gelogen wird. Das Ausmaß der Lügen wird aber zunehmend unerträglich, es wird medial stets die neokonservative Agenda verfolgt und entsprechend erzählt. Weicht man vom Mainstream ab, ist man ein Verschwörungstheoretiker.
Ein sehenswertes Interview mit dem kanadischen Rechtsanalt Christopher Black zeigt konkret auf, wie es geht:
„Sie haben ihn ermordet!“, sagt Christopher Black ohne mit der Wimper zu zucken. Der kanadische Völkerrechtler spricht über seinen Mandanten, den früheren jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic, der am 11.03.2006 tot im UN-Gefängnis von Den Haag aufgefunden wurde. „Wir standen kurz vor einem Freispruch“, sagt Black, der den „Schlächter vom Balkan“ als Vorsitzender eines internationalen Rechtsausschusses beraten hat. „All diese Vorwürfe von Kriegsverbrechen konnten wir als Blödsinn entlarven“, so der Strafverteidiger. Die NATO habe „schlicht Sündenböcke gesucht“, um die eigenen Angriffe und „die Zerschlagung Jugoslawiens“ in den 90er Jahren zu rechtfertigen.
Im Falle der grausamen Massenmorde in Zentral-Afrika gelang es Black dagegen, seine Mission erfolgreich zu Ende zu bringen: Der ruandische General Augustin Ndindiliyimana durfte nach 14 Jahren Haft und Zwangs-Exil beim UNO-Kriegsverbrecher-Tribunal von Arusha, Tansania, als freigesprochener Mann zurück nach Belgien. Den ergreifenden US-Kinostreifen „Hotel Ruanda“ nennt er „Fiktion“: Die Geschichte sei „auf den Kopf gestellt“ worden … „die Guten wurden böse und die Bösen wurden gut“, so Black.
Der Advokat wirft der amerikanischen Regierung unter dem Demokraten Bill Clinton (1993-2001) vor, an beiden Schauplätzen höchstselbst „Verbrechen inszeniert“ und „unvorstellbares Leid verursacht“ zu haben. Auch von Trump erwartet er nichts Gutes. Heute lebt der 67jährige an einem geheimen Ort in der Nähe von Toronto – anonym, aufgrund zahlreicher Morddrohungen.