Zwei Themen dominierten das Börsegeschehen letzte Woche: Griechenland und die Unternehmensberichte. Ersteres begleitet uns nun schon seit geraumer Zeit und nach diversen Reformvorschlägen (Steuern auch wirklich einnehmen und nicht nur budgetieren, bessere Ausstattung für Steuereintreiber etc.) fasste man auch schon Hoffnung, dass die griechische Tragödie beim letzten Akt angekommen sein könnte.Aufgrund des Finanzministertreffens in Lettland heute Abend traten die Sorgen um eine Pleite unserer südlichen Freunde jedoch wieder in den Vordergrund. Auch die „Notfallmaßnahmen“ der griechischen Regierung sorgen da nicht für Beruhigung: Nachdem bereits die Pensionskassen geplündert wurden geht es nun an die Sparschatulle der Kommunen. Diese sollen alle ihre Gelder an die griechische Zentralbank überweisen, zur „Verwahrung“. Wenig überraschend gefällt ihnen dieser Plan nicht, die Hoffnung auf eine Lösung heute Abend sind eher gedämpft.Dazu kamen diese Woche noch schlechte Einkaufsmanagerindizes, die oftmals als Parameter für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung gesehen werden. Vor allem Deutschland und Frankreich schwächelten. Dementsprechend verhalten zeigten sich die europäischen Börsen: Der DAX gab im Wochenverlauf 2,3 % nach, der heimische ATX konnte sich mit „nur“ -0,8 % vergleichsweise gut halten.
Auffallend war, dass sich die Schwergewichte vergleichsweise positiv entwickeln konnten, Erste Group und OMV konnten sogar leicht zulegen. Der Energiekonzern profitierte dabei von einem Q1/15 Trading Statement, das leicht über den Erwartungen lag. Schwächer präsentierten sich vor allem die Versicherungen (VIG -7,2 % im Wochenverlauf, UNIQA -2,4 %), die diese Woche europaweit zu den Verlierern zählten, sowie die Nebenwerte. Dies war jedoch nicht von Nachrichten getrieben, vielmehr aufgrund der im Allgemeinen niedrigeren Liquidität sind diese kleineren Unternehmen bei einem makro-getriebenen „Alles-muss-raus“ Verkauf oftmals stärker betroffen als die großen Firmen.Von den Schwergewichten wurde diese Woche die Berichtsaison in den USA dominiert. Vor allem die Technologiewerte wie Microsoft, Google und Amazon konnten sich stark präsentieren, während viele international tätige Konzerne wie Procter & Gamble (Ariel, Pampers, Gilette,…) und 3M (Post-it, Klebebänder) unter dem ansteigenden US-Dollar litten und ihre Prognosen runterschrauben mussten. Eine Ausnahme hiervon bildete der Maschinenhersteller Caterpillar und lieferte dabei ein gutes Beispiel dafür, dass nicht nur die Zahlen selbst, sondern vor allem der Ausblick entscheidend ist.Trotz Umsatzrückgängen konnte die Kranfirma die Erwartungen deutlich übertreffen, da die Analysten im Vorfeld mit einer noch deutlicheren Verschlechterung gerechnet hatten. Dementsprechend legte die Aktie anfangs auch deutlich zu, im Rahmen des Conference Calls war die Firma jedoch deutlich vorsichtiger im Wording des Ausblicks, worauf die Gewinne wieder abgegeben wurden. Insbesondere die Aussage, dass sich die Konjunktur in den Schwellenländern abkühlt, deckt sich mit den jüngsten schwachen Makrodaten, vor allem aus China. Die gute Nachricht dabei: Der Rückgang dürfte durch eine Verbesserung in den Industrienationen kompensiert werden.Ob sich diese Entwicklung auch im Ausblick der heimischen Firmen niederschlagen wird, können wir nächste Woche sogleich nachprüfen: Mit Strabag und Palfinger berichten zwei konjunktursensitive Titel ihre Ergebnisse. Wer sich diese Spannung allerdings nicht antun will, kann einen Blick auf die BUWOG werfen, die am Donnerstag ihren Gesamtjahresbericht vorlegt und sich gerne als stabiler Dividendentitel präsentiert. Kurz gesagt: Nächste Woche ist wohl für jeden etwas dabei.