Die FPÖ hat in den letzten Tagen enormen Zulauf.
Was? Wie? Nach so einem Wahlergebnis?
Kaum zu glauben, möchte man meinen.
Dennoch sind die Blauen scheinbar binnen Wochenfrist von einer abgestraften Partei zu einem der attraktivsten potentiellen Arbeitgeber Österreichs mutiert.
So einen Paradigmen Wechsel muss man erst einmal hinkriegen, und in so kurzer Zeit.
Während Pamela Rendi-Wagner mit der SPÖ „die Richtung stimmt“ zum neuen Hohelied der Sozialdemokratie erhebt, und gleich einen DEUTSCHmeister (sic!) ans Dirigentenpult für Intriganten beruft, schaffen die Blauen mühelos den Schritt vom Vertreter „des kleines Mannes“ zur führenden ArbeitNEHMERpartei eines so ehrbaren, aber in dieser Form neuen Berufsbildes:
der Ehrenamtlichen.
„Was nichts kostet, ist nichts wert“ (und sei es nur ein altes Pferd) - der Volksmund dient als Vorlage für die Neustellung des Ehrenamtes in Österreich. Das Ehrenamt wird künftig bezahlt.
Die Folgen sind Atem beraubend:
Tausende Menschen quer über Österreich entdecken ihr ehrenamtliches Talent mit den passenden Fähigkeiten und bewerben sich in der blauen Karriereschmiede.
Dort kann man das Glück der neuerlichen Zuwendung so vieler Österreicher nach dieser Unglückswahl kaum fassen, man entscheidet sich aber sie anzuNEHMEN.
Um den Ansturm zu bewältigen und die Richtigen auszuwählen, wird eine Task Force eingesetzt, an deren Spitze, - wen wundert’s -, Philippa Strache, die Gallionsfigur aller Ehrenamtlichen, steht.
Die Task Force soll Leitlinien des richtigen AnNEHMENs ebenso erarbeiten wie eine Auflistung möglicher Berufsfelder zukünftiger Ehrenamtlicher.
Tierschutz ist dabei bereits gesetzt, gibt es doch in Österreich so viele Arten an Tieren wie schräge Vögel, diebische Elstern, Dackelblickherrln und Frauerl oder sich ständig verändernde Chamäleons.
Die Liste der aufzubringenden Fähigkeiten ist - grob gesagt - eine Ansammlung wichtigster Kernkompetenzen:
Hauptelement dabei bilden aber die unverzichtbaren, und in ihrer Ausprägung herausragend erforderlichen ehrenamtlichen ArbeitNEHMER Qualitäten, wie:
HerausNEHMEN, anNEHMEN, mitNEHMEN, zurückNEHMEN, wegNEHMEN, aufNEHMEN (als Folge von Ibiza im Kriterienkatalog), BeNEHMEN, ZeitNEHMEN und so manches mehr.
Das AMS unterstützt auf sozialpartnerschaftlichen Vorschlag den neuen Trend und setzt sofort einen mit 9.500 € geförderten, digitalen Kurs auf, den die potentiellen Absolventen dann mit dem staatlich anerkannten Diplom „diplomierter EhrenamtNEHMER“, und - als äußerem Zeichen - einem Gucci Gürtel in blau abschließen können.
Das ruft natürlich die anderen Parteien Österreichs - noch vor der NR Wahl im Parlament in bester GEBERlaune - auf den Plan, man erinnert sich an die eigenen, früheren oder auch länger zurück liegenden NEHMERqualitäten.
In jeder Partei soll daher ebenfalls ein ehrenamtlicher ArbeitNEHMER installiert werden, der - gemäß dem eigens dafür erstellten Kollektivvertrag für Ehrenamtliche - 9.500 € monatlich anNEHMEN darf.
Recht schnell einigen sich alle Parteien darauf, dass diese Position eine Frau anNEHMEN soll. So macht man gleich etwas Gutes für die Gleichberechtigung.
Auch ein ehrenamtlicher Volksanwalt soll kommen, ein Veterinärmediziner und der Leiter des Tierschutzhauses sollen bereits in der engeren personellen Auswahl sein.
Das Ehrenamt neu in Österreich: bezahlbarer Luxus ganz ohne schlechtem Gewissen. Kein PRADA Weg mehr bis dahin, sondern gelebte Praxis. Da gibt's 4 Pfoten drauf.
P.S. (sic!): Sie, als ehrenamtlicher Leser dieser Zeilen können natürlich anNEHMEN, dass es sich um Satire handelt.