"KOSTE ES, WAS ES WOLLE" - ABER WER WIRD DAS ALLES BEZAHLEN?

Wir haben eine Situation wie es sie in der Neuzeit wohl noch nicht gegeben hat, sieht man von den Nachkriegszeiten der beiden Weltkriege und der großen Depression der 1930er Jahre ab.

Nicht systemrelevante Fabriken und Firmen sind geschlossen, Millionen Menschen in Kurzarbeit, es gibt Abermillionen neue Arbeitslose.

Ein Shutdown nie dagewesener Breite und Tiefe, praktisch über die gesamte Welt verhängt.

Alle Regierungen der betroffenen Länder spannen Schutzschirme über ihren Volkswirtschaften auf, nehmen unfassbar viel Geld in die Hand, um den Zusammenbruch zu verhindern.

Auch die Bundesregierung in Österreich.

Geld, das aber nicht als gespartes Guthaben vorhanden ist, sondern frisches, neues Geld, das auf den internationalen Finanzmärkten besorgt werden muss.

Es werden also Schulden gemacht, für die der Staat Österreich haftet.

Der Staat Österreich: das sind wir alle.

Das sind alle Menschen, die als Selbständige, als Arbeitgeber, Arbeitnehmer oder auch Pensionisten, Kinder & Jugendliche den Staat durch Steuern, Abgaben und Konsum finanzieren.

38 Milliarden Euro sind derzeit bereit gestellt, doch noch sind Ausmaß und Umfang der letztlich tatsächlich benötigten Geldmittel nicht abzuschätzen, geschweige denn klar.

Klar ist nur eines:

Die neuen Schulden müssen eines Tages wieder zurückgezahlt werden.

Und dazu wird die Wirtschaftsleistung unseres Landes - so sie den zuletzt erzielten Wert irgendwann wieder erreichen kann - einfach nicht genügen.

Das muss uns allen klar sein. Auch wenn darüber aktuell niemand spricht oder sprechen will.

Wie also sollen die Schulden abgetragen werden?

Nachdem es sich nicht um eines der üblichen und schon bekannten Sparpakete handeln wird, lässt das Schlimmes erahnen.

Niemand darf glauben, dass die zum x-ten Male von einschlägiger Seite in Diskussion gebrachten "Reichensteuern" und "Erbschaftssteuern", oder ähnliche Placebos das Problem lösen können.

Niemand darf glauben, dass es, wenn überhaupt, so schnell Steuern auf - geschickt & von der Politik überhaupt erst ermöglichte - verschobene Gewinne multinationaler Konzerne geben wird.

Niemand darf glauben, dass das normale Steueraufkommen reichen wird.

Also?

Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen.

Zuletzt gehört bei in Kraft Setzung der restriktiven Bestimmungen gegen die Verbreitung von COVID-19.

Außergewöhnlich werden auch die Maßnahmen sein, um die eingegangenen Schulden wieder zurück zu zahlen.

Und schmerzhaft. Für alle. Die jetzige Generation, und wohl auch noch für die nächste.

Ob der Euro in der jetzigen Form und Gewichtung zum US Dollar weiter Bestand haben wird, darf mehr als bezweifelt werden.

Nicht nur, dass die Euro Länder keine Rezepte zu gemeinsamen wirtschaftlichen Anstrengungen haben.

Nicht nur, dass sie bei Themen wie Eurobonds keine Einigung erzielen können oder wollen.

Die EU besteht derzeit nur auf dem Papier, dazu die Flagge und die Hymne.

Der Rest sind Einzelinteressen der Mitgliedsstaaten und - Schweigen.

Rilsonav/pixabay https://pixabay.com/de/illustrations/schulden-darlehen-kredit-geld-1500774/

Also?

Eine Währungsreform - harmlos klingend - und schon mehrmals in Krisen angewendete Maßnahme zur Entschuldung des Staates, ist zu befürchten und erwarten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Währungsreform

Solidarabgaben aller Bevölkerungsgruppen sind zu erwarten, gestaffelt nach Einkommen & Vermögen.

Bisher sakrosankte Bereiche, wie zB das Angreifen des 13. & 14. Gehalts - sind zu erwarten.

Lohn Nullrunden für alle in Bschäftigung stehenden Menschen sind zu erwarten.

Mehrwertsteuererhöhungen und andere, neue Steuern sind zu erwarten.

Unentgeltliche Mehrarbeit der Arbeitnehmer könnte zu erwarten sein.

Oder aber, im Gegenteil, um das Heer der Arbeitslosen wieder zu dezimieren, die Vollzeit Arbeitszeiten - wo möglich - auf Teilzeitniveau zu senken, damit möglichst viele wieder in Brot Und Arbeit stehen und aus der Arbeitslosigkeit herausfinden.

Wie schon gesagt: außergewöhnliche Umstände erfordern außergewöhnliche Maßnahmen...

Es stellt sich recht bald die Frage, wann und wie die Bevölkerung über all diese Dinge in Kenntnis gesetzt werden soll.

Derzeit stehen alle noch im Krisenmodus, der Blick in die mittel- oder längerfristige Zukunft ist von Gedanken um die Jetzt Situation verstellt.

Aber das wird sich ändern. Ändern müssen.

Aus knapp 1 Million Kurzzeitarbeitern wird vermutlich ein nicht zu geringer Prozentsatz direkt und zusätzlich in die Arbeitslosigkeit übergehen.

Eine Vielzahl von Betrieben und Unternehmen wird untergehen, das für uns als Konsumenten gewohnte Straßenbild wird sich dramatisch verändern, das diesbezügliche Erscheinungsbild der Städte wird sich ändern.

Bundeskanzler Kurz macht in seiner Kanzlerschaft alle wichtigen Dinge zur Chefsache.

Was, wenn nicht die Folgen dieser immensen Krise, sind als Chefsache einzuordnen?

Kurz kann sich hier aber nur noch den Zeitpunkt der Mitteilung ausuchen.

Den Inhalt bestenfalls bedingt.

Denn die selbstgewählte Formulierung "koste es, was es wolle" holt in hier ein.

Mit dem zweiten Teil.

Dem, zu sagen, wer das alles bezahlen soll & wird.

Und wie.

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