NRW 2024 >> Der Montag danach

Heute in genau 63 Tagen ist Montag der 30. September 2024, der Morgen nach der NRW 2024

Der Morgen der Wunder:

denn alle Parteien werden ihr Ergebnis feiern oder positiv darstellen.

Selbst wenn vor dem Ergebnis ein (ordentliches) Minus steht oder sich eine ehemalige Großpartei darüber freut, doch über 20% der Stimmen bekommen zu haben. Und zweiter oder dritter zu sein. Im Jahr der Olympiade zählt das doch als gutes Ergebnis.

Und: es ist vor allem der Tag, ab dem das zuvor versprochene, das angekündigte, das verbriefte "unter keinen Umständen" den neuen Realitäten weicht.

Sowie der gleich wieder aufflammenden Gier nach Macht, Einfluss, Posten.

Der dazu notwendige, taktische Slalom zur Macht beginnt, der Mann in der Hofburg raucht mehr als sonst und wiederholt dabei murmelnd: "das Volk braucht einen Kanzler, aber keinen Volkskanzler"...

Alte Gepflogenheiten werden in Frage gestellt, wenn das Ergebnis nicht das gewünschte ist.

Viele Köpfe werden rauchen, manche sogar rollen.

Manch siebter Zwerg von links (sic!) steht auf einmal in der ersten Reihe, das eigene Minimundus wird zur großen, offenen "Weltbühne".

Das "alle gegen einen" mündet, - wortreich mit "demütiger, großer Verantwortung für das Land" versehen -, in die "Rettung der Demokratie", bisherige Antipole finden sich plötzlich ganz anziehend.

Der Tag nach der Wahl bringt immer die wundersamsten Dinge hervor.

Nur eines sicher nicht:

das Verständnis darüber, warum das Ergebnis so ist, wie es ist.

Das Verständnis der eigenen Bevölkerung.

Weil am Planeten der Regierenden ja alles im Grunde in Ordnung ist - und auch so bleibt. Dafür wurde gesorgt.

Auf das Türkis-Schwarz-Grüne des "Besten aus beiden Welten" folgt vermutlich eine typisch österreichische "Cuvée" Lösung. Am besten in Regenbogenfarben.

Natürlich mit einem Gesprächsbogen, der von "wir sondieren" über "Gespräche" hin zu "Verhandlungen" führen soll, deren krönender Abschluss am besten als Packerl unter den Christbaum der Bevölkerung gelegt wird.

Präsentiert werden Überschriften, der "Rest im Detail" muss erst im "Laufe der Zeit" verhandelt werden.

Österreich schlafwandelt also wie gewohnt in die nächste Legislaturperiode ohne auch nur einen Tau davon zu haben, wie es weitergehen soll, wie die multiplen, vielschichtigen Probleme und Herausforderungen gelöst werden sollen.

Wie beruhigend ist es da aber, dass...

..."unsere Verfassung so schön ist"

...und "wir nicht so sind"

...und "wir für die Menschen arbeiten werden"

...und "wir verstanden haben"

...und "wir nur gemeinsam unsere Ziele erreichen können"

Was sind wir da alle froh darüber.

Mit all dem lässt sich doch gleich der Einkauf im Supermarkt leichter bezahlen. Oder der Burger im Fastfood Restaurant. Oder die Stromrechnung. Oder der Treibstoff an der Tankstelle.

Oder die Miete. Oder die Schulsachen für die Kinder.

Nein, sogar weglegen wird man sich davon noch etwas können.

Ach, hätten wir nur schon viel früher gewählt. Dann hätten wir schon längst diese österreichische "brave new world" gehabt.

Heute in 63 Tagen, da beginnt sie aber. Sicher.

Sonst wird die Hofburg noch zur Hupfburg.

Und das will sich wirklich niemand vorstellen.

Also: T minus 63 - tu felix Austria, wähle.

Leonhard_Niederwimmer/pixabay https://pixabay.com/photos/rich-vienna-europe-to-travel-6860160/

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