Es ist ja kaum zu glauben, wenn man es liest:
Über eine von der französischen Republik eingerichtete Internet Meldestelle - PHAROS - können von jedem schwerwiegenden Ereignis oder Verbrechen online gestellt werden.
Der Vorfall:
In der Bretagne passiert ein Verbrechen, das live auf Facebook gestreamt und im weiteren auf PHAROS gestellt wird.
Die französische Polizei reagiert sofort, beim folgenden Spezialeinsatz kann das Schlimmste verhindert werden.
Und jetzt der Punkt:
mittels eines SCHNELLVERFAHRENS wird der Täter praktisch Tag gleich verurteilt. 5 Jahre Gefängnis. Kombination bedingt & unbedingt.
Kein langwieriges Gerichtsverfahren, keine Gutachten zu etwaigen tolerierbaren Beweggründen etc., nichts.
Ein bewiesenes Verbrechen wird einfach umgehend mit Gefängnis geahndet.
Man fragt sich als Österreicher:
wieso ist das bei uns nicht möglich?
Wenn Fakten derart am Tisch liegen, wozu braucht es dann Monate bis es zu einem Verfahren kommt?
In dessen Verlauf dann Rechtsanwälte Paragraphen dehnen, Richter ablehnen, u. U. auch Herleitung und Tatsachen verdrehen oder gar mittels kruder Argumentationen schliesslich Täter zu Opfer und Opfer zu Täter wird?
Gutachter - natürlich mindestens zwei - zur Erkenntnis kommen, dass der Täter traumatisiert war und man daher Verständnis haben müsse oder zumindest Milde lassen muss?
Soweit mir bekannt, ist die französische Justiz und die hier geschilderte Gebarung nicht Gegenstand einer Klage beim EuGH.
Das Vorgehen mittels Schnellverfahren & einhergehender Verurteilung ist also vollkommen rechtskonform und zulässig.
Ich frage noch einmal:
Wer und/oder was also hindert die österreichische Justiz diesem Beispiel zu folgen?
Ein dafür vermutlich eigens zu bestellende Richterschaft kann ja nicht das Problem sein, oder?
Die Vorgangsweise kann Verbrechen natürlich nicht verhindern.
Aber der Bevölkerung zumindest wieder langsam das Gefühl vermitteln, dass die Justiz schwere Verbrechen SOFORT ahndet.
Verbrechen - Fakten - Schnellverfahren.
Im digitalen Zeitalter.
Auch so kann Justiz aussehen.
