Im aktuellen NR Wahlkampf hält so manch Neues Einzug.
Zwar setzen die Parteien weiterhin auf zahllose Plakatflächen, von denen dann Allerwelts Aussagen prangen.
Beispiele:
ÖVP: „tun, was richtig ist“ - no na, Blödsinn erwarten die Wähler.
SPÖ: „Menschlichkeit siegt“. Wenigstens mit dieser Ansicht hat die SPÖ ein Alleinstellungsmerkmal.
FPÖ: „Mit Sicherheit für Österreich“ - Für welches Land sonst bei dieser Wahl?
Grüne: „wen würde das Klima wählen“? - Vorsicht, die Antwort könnte Greta Thunberg heißen, und die steht nicht am Stimmzettel.
NEOS: „Postenschacher stoppen“ - wie originell
Liste JETZT: da ist Peter Pilz himself die erste sprechende Litfasssäule - einfach gegen alles und jeden.
Dazu kommt in zunehmendem Maße Wahlwerbung auf sozialen und sonstigen digitalen Medien.
Je nach Budget und wie erfinderisch die Wahlkampfstrategen sind, beglücken uns auch noch - Teils eigens dafür komponierte - Musiktitel, die zB die Lieblingssongs von P. Rendi-Wagner, zusammengefasst auf einer Spotify Playlist, wiedergeben.
https://orf.at//stories/3135436/
Oder Künstler, die ihre politische Meinung abgeben.
Was wiederum die auf den Plan ruft, die das als unerHÖRBIGERt empfinden. Selbst in der eigenen Familie.
Ansonsten hat jeder der Spitzenkandidaten unterschiedliche Präferenzen mit der Bevölkerung in Kontakt zu kommen:
Kurz sucht den Wähler in der freien Natur und wandert auf türkis markierten Wegen.
Sein Wahlkampfteam um den unermüdlichen Duracell Trommler Peter L. Eppinger vereint Unterstützer, Gleichgesinnte und Wanderlustige bei der Tour „es geht bergauf in Österreich“.
Selbst im Burgenland werden Berge ausgemacht, die erklommen werden können. Und wenn es nur Weinberge sind.
Alle sollen nach Hause gehen mit dem Gedanken: das ist mein Kanzler.
Pamela Rendi Wagner offeriert derweil ihre geplanten, nicht budgetierten Wahlgeschenke dem Publikum am Viktor Adler Markt. Der Markt mit dem Namen des berühmten sozialdemokratischen Vordenkers war ja bisher eigentlich blaues Kernland.
Jetzt trifft sie dort „die Menschen“, ihre Lieblingsbezeichnung der Bevölkerung und speziell der Verlierer unter türkis/blau, und wird dem staunenden gegenüber erklären, wie man mit „Menschlichkeit“ und „gemeinsam schaffen wir die Klimakrise“ den täglichen Einkauf und die Miete bezahlen kann.
Hofer und Kickl geben das Stück „good Cop, bad Cop“.
Hat ja in der Vergangenheit auch immer wieder recht gut funktioniert.
Ob die Bierzelt Auftritte auch ohne HCS Wähler bringen, wird sich weisen.
Außerdem bezahlen auch blaue Wahlsprüche keine Rechnungen.
Hofer sagt dazu klar, wen er heiraten will, für Kickl wäre es wohl eher eine Zwangshehe.
Doch die junge türkise Braut ziert sich, ist doch die Mitgift nicht sicher oder noch schlimmer, sogar sprichwörtlich.
NEOS?
Muss unter anderem auch noch mit den wiedererstarkten Grünen um Wählerstimmen buhlen.
Bildung über alles zu stellen, ist als Idee ja nett.
Aber damit wird das Stammklientel bedient. Und die ist ja vielfach schon gebildet.
Mit H.P. Haselsteiner im Gepäck (im Quasi MonopolY Baustellen Spiel mit PORR) könnten Fragen zu Postenschacher auch mal zu Fragen um möglichen Auftragsschacher werden?
Jedenfalls löst Bildung und Offenlegung der Parteispenden auch nicht alle Probleme dieser Republik.
Die Grünen hatten bzw. haben einfach Glück: zuerst IBIZA, dann den Greta Thunberg Effekt - und den unzerstörbaren Werner Kogler.
Die zur SPÖ abgewanderte Wählerschaft aus 2017 wird man zu einem gutem Maße wieder hinter sich sammeln können.
JETZT Wähler werden mit aufgesogen, die Hartgesottenen Pilz Fans werden für den notwendigen Prozentsatz zum neuerlichen Einzug in den NR nicht genügen.
Egal wie man es dreht und wendet:
Klare Ansagen, die noch dazu seriös gerechnet und politisch umsetzbar sind:
Fehlanzeige.
Statt dessen Placebos, Versprechen, vollmundige Ankündigungen allerorts.
Schön in bunten Parteifarben eingepackt, verklausuliert, jederzeit umdeutbar.
Da war mir doch Bruno Kreisky lieber, als der einst ankündigte:
Die Österreicher werden den Gürtel enger schnallen müssen.
Oder:
Es kommt ein Sparpaket.
Sein diesbezügliches Vermächtnis haben die Wahlwerbenden aus ihrer Sprache gestrichen.
Aber mit Spotify, Wanderungen, CO2 Steuer und weiteren 3 Kilometern Radwegen am Gürtel sind wir in Österreich ja bestens für die Zukunft gewappnet.