FinisNoXx

Wieder einmal muss ich mich bei Michlmayr bedanken. Richtiger gesagt: Bei seinen Eiern. Hm. Das klingt jetzt aber irgendwie anders als ich das meinte. Was ich sagen wollte war, als ich seine Eier sah… Nein. Auch nicht besser. Egal.

Ich bin ja ein Künstler. Jetzt grübeln Sie nicht so blöde rum. Ja. Ich bin eine Frau. Und wenn es Sie glücklich macht, denken Sie sich halt das *In dazu. Wo war ich? Bei den Eiern. Für Ostern, Sie Ferkel. Als ich also die OSTEREIER von Michlmayr AUF FACEBOOK sah, fiel mir spontan mein letztjähriges Kunst-Projekt ‚Surreales Ei‘ wieder ein.

Ganz genau. SURREALES EI.

Das bezweifeln Sie? Mir doch egal. Sie können mir NICHT beweisen, dass es dieses Projekt nie gab und ich möglicherweise nur das Deko-Zeugs für Oster-Eier vergessen hatte. Ich WOLLTE ein surreales Art-Ei produzieren. So sieht’s aus.

Unglücklicherweise haben nicht alle meine Lieben den Kunst-Ansatz erkannt. So ist das eben. Nicht jeder ist so kreativ wie ich. Na gut. In Wahrheit entwickelte sich das Ganze nach und nach in eine völlig falsche Richtung. Für mich. Und das Ei.

Dabei hatte es so gut angefangen.

Es klingelte, ich machte die Tür auf, das Pac.. äh meine Lieben strömten herein und (ok, ja) stockten schon auf der Schwelle. Aber nur, weil der ganz vorn anfing zu lachen. Das war’s. Danach ging‘s steil bergab. Die Nächste erbleichte, die zwei dahinter murmelten was von ‚Alptraum!‘ und eine entfernte Base riss verschreckt ihr Kind an sich. Woraufhin natürlich alle anderen Kinder auf der Stelle das Ei des Anstoßes sehen wollten. Was ihre lieben Eltern wiederum in Teilen nicht so gut aufnahmen. Eine (fischgesichtige Schnulpe aus einer Neben-Linie) wollte gar was ‚Satanisches‘ an meinem Werk erkannt haben, es sei – lamentierte sie - sozusagen das Ei des Bösen. Ein Ei gewordener Fluch! Oder so.

Ich war verärgert. Nur deshalb (jawohl!) gab ich zu bedenken, dass – falls ich aus Versehen DOCH ein verfluchtes Ei produziert hätte – der sicherste Platz vermutlich Ganz-weit-weg wäre. Statt sich hinweg zu begeben guckte Fischgesicht mein Kind an. Und tatsächlich - nach einer Weile stummen Protestes* ermannte sich mein Kind und behauptete recht bockig, ebenfalls demnächst von Alpträumen geplagt zu werden.

Genau.

Und noch bevor ich auch was sagen konnte, erinnerte er die sich stauende Menge gehässig daran, dass mir angeblich schon immer ETLICHE TASSEN IM SCHRANK GEFEHLT HÄTTEN! Und sah sich auch noch Beifall heischend um!

Die sich daraus entwickelnde Diskussion behandelte im Großen und Ganzen die Nachteile fehlender Tassen beziehungsweise fehlender Eier im Irgendwo und blieb auf uns beide beschränkt. Immerhin hatte sich nach kürzester Zeit mein super-schlaues Kind selbst als bescheuert entlarvt. Der Plan war aufgegangen.

Fatalerweise hatte die Menge derweil Zeit gehabt, sich um das Ei zu gruppieren und selbst eine Diskussion vom Zaun zu brechen. Es ging, soweit ich mich erinnere wieder um die aus verwünschten Objekten resultierende Verdammnis, teuflische Rituale und inwieweit sich alle total betroffen fühlten**. Oder (wie ein älterer, gutmütiger Onkel mahnte) um eine ganz spezielle Art unausgereiften Humors.***

Sie sehen sicher ein, dass ich in diesem Stadium das Ei der Zwietracht nur mehr unter völliger Verleugnung meines künstlerischen Talents hätte entfernen können. Und wer kann das schon wollen? (Ich könnte mal eine Ausnahme machen und ein Ausrufezeichen hinter das Fragezeichen… Igitt. Nee.)

FinisNoXx

Wo war ich? Ach ja. Wer kann das schon wollen? Ich nicht. Also teilte ich allen Anwesenden mit, wenn das hier eine Sache von ‚das Ei oder …‘ wäre, hätte ich mich bereits entschieden. Das Ei bleibt! Sagte ich und guckte bedeutungsvoll die nicht unerhebliche Masse Torten an.

Sie ahnen es schon. Alle anderen blieben auch. Fraßen die Torten und guckten dabei das arme Ei scheel an. Ich habe ein sehr mitleidiges Herz und bin überhaupt ein reizender Mensch. Deshalb verkündete ich nach einer Weile der besinnlichen Nachdenkerei, dass ich mich nunmehr entschlossen hätte, alle Anwesenden an meinem neuesten Projekt teilhaben zu lassen. Präzise gesagt, würde ich das Ei zu allerlei Karten, Grüßen, Kunst-Projekten und so weiter auf Facebook, Instagram und was es alles so gibt verwursten. Ver-eiern? Egal. Meine Entschlossenheit randwertige Dinge zu tun hat eigentlich nie jemand angezweifelt. Der mich kennt. Vermutlich deshalb erhob sich Fischgesicht (wenn auch leicht verkrümmt) und blökte erregt, auf ihren Seiten wollte sie ‚DAS DING‘ nicht sehen! Und im Übrigen könnte sie mir genau sagen, was das sei!

DAS EI DES GRAUENS!

Und das wäre mir wie aus dem Gesicht geschnitten.

?

FinisNoXx

*Der ist nie so richtig stumm.

**Ich schlug eine Lichterkette vor, das war nur gut gemeint von mir. Kann die Reaktionen bis heute nicht verstehen.

***Das war voll gemein!

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Nachtrag: Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, das Fischgesicht ein fanatischer GoT-Fan ist. Und es Dutzende Ei-des-Grauens-Kartengrüße gibt. 

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