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‚ZIVILCOURAGE? Wie naiv sind wir eigentlich?“ fragte Michelmayr in seinem heutigen, beachtenswerten Beitrag.

Kommt darauf an, würde ich antworten. Ich hätte zwar eher gefragt: Wie naiv wollen wir eigentlich sein? Ich bin höflich. Ich sage nicht ‚ihr‘. Andererseits fragte ich mich DAS schon seit Frau Merkel hierzulande so überwältigend gewählt wurde; eine Person, deren besonders gutes Leben in der DDR nahtlos in der Bundesrepublik weiterging.

Kohls verachtetes ‚Alibi-Mädchen aus der DDR‘, die erst Kohl, dann Schäuble und im Verlauf der nächsten Jahre die gesamt Jungs-Oberliga der CDU platt patschte. Und nicht nur die. Ach ja, der Herr Merz mit seinen Bierdeckeln. Ich sehe ihn noch vor mir. Stolzgeschwellt, der Kronprinz. Haha. Pardon. Das WAR lustig, auch im Hinblick auf die Naivitäts-Frage. Oder der im Weg stehende Herr Wulff, dem 2,40 € zum pastoralen Verhängnis wurden. Nicht zu vergessen Herr Dingens von Dingens, dessen Gattin sich und Herrn von Dingens schon mit den Kennedys verglich, wobei die nicht so gut wegkamen. Weg kam dann das Ehepaar. Von Dingens. Pardon, hab keine Lust … Gutenberg? Ja, ja. Glaube das wars. Nein. Doch nicht. Zwei ‚t‘. Na dann. Einen Herr Meyer gabs auch mal. Ja! Und Herrn Koch, an den erinnere ich mich noch. Schon weil er von dem seltsamen Herrn mit dem dahingeschiedenen Tier auf dem Kopf ersetzt wurde.

Und es gab den Herrn Stoiber, den Guten. Der zwar jeden Morgen in seinem Garten eine Blume hinrichtete, was nicht so nett war. Dafür aber schon damals hellsichtig vermeinte: „…dass wir die gludernde Flot schaffen werden!“ Guter Mann, hättet ihr bloß ihn genommen.

Und war da nicht eine Partei namens …äh... FDP? Oder SPD? Mit einem korpulenten Herrn, der manchmal hinter Frau Merkel stand? Mit einem Fallschirm vom Himmel fiel? In Brüssel beinahe verhauen wurde? Nein? Doch, vielleicht? Na ja. Alles irgendwie verschwommen.

Dank Frau Merkel.

Und der Naivität. Eigentlich konnte ich ihre Aktionen stets nachvollziehen, besser als die meisten hierzulande – aber, hey! Das war ja auch keine Kunst. Da war nie viel nachzuvollziehen. Die gute Frau modelte – nach und nach – die Bundesrepublik in eine Steinzeit-Kapitalismus-DDR um.

Das mit den Flüchtlingen konnte ich mir dagegen nie erklären. Nicht mit Größenwahn, Weltuntergangs-Stimmung (wegen des eigenen Karriere-Endes) nicht mal mit Rache an der Bundesrepublik, die sie möglicherweise immer gehasst hat, wegen ihrer Frisur-Probleme.

Vielleicht habe ich sie aber auch verkannt und sie hat einen geradezu furiosen Humor. Hat die Politik der CDU ins Gegenteil verkehrt und fällt jedes Mal vor Lachen aus dem Sessel, wenn Frau Roth, Frau Göring-Eckard, Herr Oppermann und all ihre vormaligen Hass-Kritiker mit Rühr-Tränen in den Augen ihr Lob-Lied quäken. Äh. Singen. Ich schwöre! Ich wollte nicht herablassend klingen.

Ja, ja. Ok. Meinetwegen. Das war schon wieder gelogen.

Aber jetzt! Jetzt ist Frau Merkel so richtig in ihrem Element. Mit ernster Miene und strenger Stimme riss sie PENG mit einem Schlag die Ober-Hoheit über die Liga der plötzlichen Wahrheitsliebenden (LdpW! Ein guter Name für eine Partei.) an sich. Sie wars nicht. Genau. (Könnte ihr das Regen-Mäntelchen von Gari borgen, da steht das drauf, weiß jeder gleich Bescheid.) Und für sie persönlich ist das alles unerträglich!

Ach echt? Was es wohl für die Opfer ist?

Jedenfalls hat sie absolut nichts mit dem Desaster im ganzen Land und damit auch den Verbrechen der Sylvester-Nacht zu tun. Dafür hat sie – wie immer schön vorsortiert -, die ihr lästig gewordenen Entsorglinge als Sündenböcke wie zu guten alten DDR-Zeiten zum Abschuss nebeneinander aufgereiht. Damit sie mit dem Finger drauf zeigen kann. Auf all die HURRA-schreienden Willkommens-Kulturler im Merkel-Floh-Zirkus; arme kleine Trottel, laufen noch rum, sind eigentlich aber schon weg gepatscht.

Und schon wären wir wieder bei der Frage der Naivität. Wird das Volk auch dieses Mal so tun, als glaubte es ihr? Scheint mir wahrscheinlich. Patsch. Polizeichef Albers. Hat gemeine Sachen über Frau M. gesagt. Patsch. Frau Reker. Hielt sich für eine mögliche Konkurrentin! Patsch, patsch, patsch…. Weg waren sie alle. Keine Meinungs-Terroristen mehr, keine Hetzer, kein Pack aus Dusterland (eine wahrlich fundierte Selbsterkenntnis des Herrn Gauck; wo er ist, da ist es zappeduster) und das Volk bekommt Streicheleinheiten.

Die gemeinen Journalisten und Medien-Vertreter müssen (seit gestern früh, ist irgendwie lustig) im Büßer-Hemd rumschlappen und unentwegt rufen: Mea Culpa! Mea maxima … und so weiter – mit Zitronen sauren Mienen; wissen die meisten doch nicht mal (wie die arme Frau Hajali vom ARD moma) was sie wo gelogen haben soll. Sie hat doch nur ihre Meinung gesagt! Gut, die hatte nicht viel mit der Realität zu tun. Aber dafür ist sie ja auch Frühstücks-Moderatorin. Entschuldigen muss sie sich trotzdem. Bei – haha, echt, das musste sein – den Hetzern von der moma-Facebook-Seite, von denen sie 100 angeschrieben haben um mit ihnen zu diskutieren! Leider wollten nur zwei und das lief auch nicht so gut.

Was bin ich heute wieder geschwätzig. Herrn Michlmayrs Beitrag ist schuld. Da bin ich mir ganz sicher. Mir fällt immer mehr ein.

Auch wegen eines Kommentars unter dem Beitrag. Von Gerardos, der schreibt:„Niemand hätte sich vor 5 Monaten getraut, öffentlich zu bekunden, Flüchtlinge aus Syrien würden öffentlich Frauen überfallen...“.

Doch. Ich schrieb vor 5 Monaten nicht anders als heute. Ich schreibe gegen alle Extremisten an. Oder rede darüber. Habe es nie anders gehalten. Denn wenn ich meine Augen schließe, sehe ich Grausamkeiten, die ihr euch nicht einmal vorstellen könnt. Ich aber überlebt habe. Teddybär verschenkende Damen, die so(ooooo) froh sind, dass sie nun nicht mehr zweimal im Jahr nach Arm-Exotien in den Urlaub reisen müssen, weil der Urlaub zu ihnen kam und aus den elterlichen Kellern gekrochene Wunderlinge, die vor Eifer speicheln, endlich mal wer zu sein, machen mir aber so gar keine Angst. Heimtückische Mörder, denen meine Existenz in allen Facetten widerwärtig ist schon.

Und dennoch hat sich eine ganze Menge Menschen mit mir getraut. Und – Überraschung! – es waren keine Nazis, keine Rassisten, Hetzer; den Rest des hechelnd geliebten Sprachkatalogs des zwar immer kleiner werdenden, aber noch ungeheuer schäumenden Stroms wunderlichster* Käuze, die zeitweise die (Regierung)-Gewalt in Deutschland übernommen hatten, oder sich das zumindest einbildeten, darf sich jeder selbst dazu denken.

*ich wollte ‚unappetitlich‘ schreiben, aber in solchen Momenten höre ich dauernd das entrüstete Echo der Vergangenheit: Bianka! Tiens-toi bien!

Ich habs nicht leicht.

Eine winzige Nach-Bemerkung: Per strikter Anordnung von Merkel kommen immer noch jeden Tag tausende Illegale nach Deutschland. Jeden Tag. Und nur nach Deutschland. JEDES andere europäische Land weigert sich nun, freiwillig einer – für die Bürger gefährlichen - Invasion Vorschub zu leisten. Dazu empfehle ich den Willkommens-Beseelten mal eine französische, englische, niederländische oder auch belgische Zeitung zu lesen.

Bianka Thon

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