Das ist ein langer Titel?
Ja, und? Dann lesen Sie halt nicht weiter. Was denken Sie denn? Dass es mir Spaß macht, jeden Tag aufs Neue festzustellen, wie viele Menschen etwas sind, das auch der verständnisvollste X-te-Chance-Verfechter in der Realität nicht einmal im Alptraum unter seinem Schuh finden will?
Geschweige denn ich.
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Danke!
Wie dem auch sei.
Aus gegebenem Anlass – mal wieder – habe ich dieser Tage ungemein misslaunig über eine ganz bestimmte Verhaltensweise gewisser Täter-Typen und ihrer Groupies nachgedacht, die mich immer erstaunt hat. Obgleich ich seit langem anerkannt habe, dass ich aus mir verständlichen Gründen nicht in der Lage sein kann, mich in die Hirne solcher Menschen herein zu versetzen. Denkprozesse kann ich derlei Sudeleien nicht nennen. Auch nicht um der Wissenschaft willen.
Wie beruhigend (für mich eher befremdlich), dass es so viele Wissenschaftler gibt, die das Objekt ihrer Begierd.. äh … Forschung absolut leidenschaftslos betrachten können. Bis zum Tod des Objektes.
In diesem speziellen Fall allerdings hielte sich mein Mitleid (selbst bei solchen Folgen) mit den Forschungs-Objekten in ungemein engen Grenzen. Beinahe mikroskopisch kleinen. Auf atomarer Ebene? Gar nicht vorhanden. Passt.
Wie auch immer. Es geht um die – unter anderen von Professor Singer, aber auch dem österreichischen Profiler Dr. Müller untersuchte Frage, warum so erstaunlich viele Täter unentwegt über ihre Tat sprechen wollen.* Warum sie sich bei Tat-Ermittlungen ‚einbringen ‘ wollen. Warum sie nicht fähig zu sein scheinen, sich still zu verhalten, sondern sich wieder und wieder in den Vordergrund drängen, wenn von ihren oder ähnlich gelagerten Taten die Rede ist. Oder eine ähnliche Tat in ihrem Umfeld geschehen ist. Selbst wenn sie bei dieser Tat NICHT Täter waren.
Warum ist das so?
Ja. Warum wohl? Ich hatte nie Probleme mit dieser Frage. Ich fand nicht einmal, dass diese Frage ein besonders Untersuchungs-würdiges Problem sei. Natürlich sehen Psychologen das völlig anders. Wenn sie auch sonst von kaum etwas eine Ahnung haben. Immerhin, Meister im Schwafel-Raten sind sie. Und im Abwiegeln und Schuld von sich weisen. Und ich verrenne mich in meine Lieblings-Wut-Obsession – würde … sagen. Pardon. Ist was Persönliches.
Zurück zum Thema. Mir schien es schon immer im Grunde eine absolut banale Tatsache zu sein, die in der Vor-Profiling Zeit sogar in einem trivialen Sprichwort ihren Niederschlag gefunden hatte: Täter kehren immer an den Tatort zurück.
Das ist natürlich so stark vereinfacht, dass es wissenschaftlich betrachtet total falsch ist. Sein muss. Total un-wissenschaftlich eben. Oder nicht? Möglicherweise wird den unbekannten – sehr frühen – Verbrechens-Jägern Unrecht getan und es handelt es sich bei diesem Sprichwort um eine Art Metapher. Im übertragenen Sinn stimmte der Sachverhalt dann ja. Eigentlich nicht nur im übertragenen Sinn. Ich muss allerdings bekennen, dass ich normalerweise so gar nichts von Sprichwörtern halte.
Und doch, nach den Geschehnissen der letzten Tage kam mir unvermittelt in den Sinn: Gleich und gleich gesellt sich gern. Oder – wie ein sehr grimmiger Freund von mir auf seinen Streifzügen durchs www. zu sagen pflegt: Sie neigen dazu, sich zu klumpen. Mit ‚sie‘ meint er die von ihm anvisierten Täter-Gruppen.
Er ist ein Held. Ich konnte das nicht. Tag um Tag solche Unflat sehen zu müssen. Sicher, irgendwer muss es machen. Schon um der Opfer willen. Sonst wäre die menschliche Welt noch schlimmer als sie ohnehin ist.
Aber wer sind nun diese Menschen, die sich stets laut in den Vordergrund drängen, wenn es um ihre bevorzugten Abartigkeiten geht? Und ist dieses Verhalten tatsächlich zwanghaft? Dann hätte Neurologe Singer recht. Ein zwanghaftes Verhalten ist ein von einer (psychischen) Krankheit oder einer genetischen Veranlagung ausgelöstes Verhalten, das der handelnde Mensch nicht unter bewusster Kontrolle hat. Oder – wie Professor Singer – mehr oder weniger sagen würde: „Eine besondere Schwingung der (Hirn)-Zellen löst dieses Verhalten aus!“
Na denn. Schwingen wir mit und holen unsere Knüppel raus. Falls uns danach ist. Wir können ja nichts dafür.
Ich dagegen habe immer die Gegenfrage gestellt: Wie kann ein solch verwirrter Mensch dann aber seine Taten planen? Vor allem in Bezug auf die spätere Verdeckung? Überfällt ihn die Krankheit oder die Auswirkung der lädierten oder falsch schwingenden Gene nur unmittelbar vor Ausführung einer Tat? Und verflüchtigt sich spätestens dann, wenn es um Verdeckungs-Handlungen geht? Oder die sehr ausgedehnten Vorbereitungen?
Oder ist das gar nicht so? Trieb-Täter beginnen oft schon in der Kindheit mit ihren Taten. (Normale Bürger würden es Un-Taten nennen, die sie sich nicht vorstellen können und die ihnen – hören sie doch davon - Schauder über den Rücken jagen.)
Dass das Umfeld solcher Kinder und Jugendlicher in der Regel hilflos oder gar nicht reagiert, ist für mich noch nachvollziehbar. Das sollte eigentlich bei allen Eltern so sein. (Aber das ist eine andere Geschichte.) Für die Opfer oder die Angehörigen der Opfer oder die Besitzer der Opfer – sofern es sich um Tiere handelt – sicher nicht.
Was zeichnet nun aber solche Menschen aus? Woran wären sie möglicherweise zu erkennen? Das ist schließlich gerade heute extrem wichtig, denn wer möchte sich schon im Net unter Umständen mit einem Serien-Mörder, Pädophilen oder Tier-Folterer anfreunden?
Außer anderen Serien-Mördern, Pädophilen und Tier-Folterern. Und – nicht zu vergessen – ganz besonders ihren bewundernden Groupies. Die allesamt – das hat mich in der Tat erst letztens mal wieder erstaunt – wirklich in Klumpen aufzutreten scheinen.
Wie überaus unvorsichtig, würde jeder Taschendieb erstaunt rufen. Da könnte der- oder diejenige ihr bevorzugtes kriminelles Hobby doch gleich in alle Welt hinausschreien.
Der – für mich noch immer allzu oft sehr verständnisvolle – in einen solchen Fall involvierte Psychologe entschuldigt dieses Verhalten meist so: Diese Menschen haben kein Reue-Empfinden und kein oder ein kaum entwickeltes Gewissen. Sie entschuldigen sich nur wenn es manipulativen Zwecken dient. Dann aber sichtlich ungern. Und nur als Folge einer – vom Mainstream wie beispielsweise einem Forum oder Blogkommentaren – quasi erzwungenen Anpassung an die Meinung der anderen. Die damit verbundene, ebenfalls erzwungene – gar noch öffentliche - Verurteilung des ja nicht als Verbrechen empfundenen geliebten Hobbys führt häufig zu irrationalem Verhalten aufgrund einer damit einhergehenden Verstimmung.
Nein! Wie betrüblich!
Ich bin auch verstimmt. Schon seit einer ganzen Weile. Vorgestern zum Beispiel war ich beim Lesen gewisser Grusel-Groupie**-Kommentare außerordentlich verstimmt. Bin ich deshalb von selbsterzeugten Leichen-Bergen umringt?
Bedauerlicherweise nicht.
(Das ist natürlich nur eine rein subjektive Gedanken-Spielerei von mir – so wie auch folgende, ähnliche Bemerkungen.)
Die Verbrecher-Verstimmung ist da offenbar wesentlich gehaltvoller, denn das dann folgende – eigentlich völlig normal klingende - Verhalten wird ebenfalls als zwanghaft bezeichnet: Zuerst werden solche Menschen streitsüchtig, anschließend zunehmend aggressiver und schließlich in der vermeintlichen Argumentation wirr. (Wirr ist so wenig ein Fach-Ausdruck, wie einige meiner Sätze; mir hängen die Fach-Ausdrücke zum Halse raus.)
Und falls sich die reale Situation im Geschehen für solche Wichte doch verschlechtert, scheinen sie sich gerade dann eine Zeitlang damit aufrecht zu halten, dass sie sich ständig selbst gratulieren - als seien die Dinge für sie besonders gut gelaufen.
Wie außergewöhnlich! In meinen Augen ist das das normale Verhalten der meisten Klein-Kinder bei Sandkasten-Streitigkeiten.
Aber bitte. Die Kriminalpsychologie meint dazu: Wird diese missliche Lage schlussendlich offen sichtbar oder anders gesagt, fällt der Kriminelle direkt mit dem Gesicht in die unschöne Realität, beschuldigt er dann auf der Stelle alle anderen, denen nun die unübersehbar sichtbar gewordene Unterlegenheit angelastet werden soll.
Wow. Der Ertappte Tropf greint und ruft: Ich war’s nicht! Nur mal so nebenbei. Mein Hund hat ein Lätzchen mit eben der Aufschrift. Aus gutem Grund.
Wo war ich? Ach ja. Andere beschuldigen. Da sagt der Experte, dass die erhobenen Anschuldigungen keinen Bezug zum eigentlichen Thema haben dürfen, damit sich der Täter nunmehr als Opfer einer ‚wild ‘ gewordenen und enthemmten Gemeinschaft präsentieren kann.
Und so lächerlich es klingt, diese Opfer-Rolle scheint ein sehr wichtiger Aspekt im Verlauf so einer Auseinandersetzung zu sein. Was ich über die Maßen grotesk finde. Da respektieren solche Menschen die Grenzen und das Recht auf physische und psychische Unversehrtheit anderer Lebewesen nicht im Geringsten, beginnen aber sofort zu jammern und nach staatlichem Beistand zu kwengeln, sobald sie sich unterlegen fühlen.
In diesem Stadium häufen sich Schlagworte wie: Meinungsfreiheit; Verletzung der Menschenwürde; Mobbing, mein gutes Recht! – kurz, diese Personen, die ansonsten niemals Verantwortung für ihre Taten übernehmen, die alle Verletzungen, die sie anderen zufügen relativieren und durch (oft vermeintlich spaßig-derbe) Lügen noch verhöhnen, beharren nun darauf, von der ‚Obrigkeit‘ beschützt zu werden.
Sie handeln nahezu ausschließlich eigennützig und sehen sich natürlich nicht als die feigen, lügenden, auf das Mitleid anderer spekulierenden, egoistisch-manipulierenden, armselig lächerlichen Figuren, die sie sind.
Zwischenbemerkung: Ich räume ein, der letzte Satz ist absolut und völlig ultimativ un-wissenschaftlich.
Menschen dieser Art haben wenig bis keine Introspektionsfähigkeit obgleich sie das vortäuschen, besonders wenn sie sich in Gefahr wähnen – beispielsweise während längerer Diskussionen oder gar Verhöre. In die Enge gedrängt, betonen sie dann stets ihr schlechtes Gedächtnis. (Was stört mich mein Geschwätz drei Kommentare weiter oben.)
Und sie haben immer große Ideen, Pläne und Visionen.
Dazu erfinden sie ihre in der Regel nichtige Vergangenheit immer wieder neu, meist dem Zweck angepasst, dem ihre aktuelle Darstellung dienen soll.
Beispiel: Schon als Kind war ich anders, ich habe breitgefächerte Interessen, ein einzelner Beruf könnte mich nicht zufriedenstellen oder richtig fordern. Ich bin glücklich, habe eine total glückliche Familie und bin auch sehr künstlerisch; ich engagiere mich für dies und das und interessiere mich für alles Wichtige!
Sie lügen also zwanghaft. Wie nützlich. Dazu respektieren sie weder Gesetze noch die Rechte anderer. Und sie haben eine ausgeprägte Tendenz zu riskantem Verhalten.
Und da wären wir wieder.
Bei der Frage, wieso das ständige Suchen von Beiträgen über die eigene bevorzugte Abartigkeit, verbunden mit der schlussendlich beinahe schon entlarvenden Penetranz sich dort ‚einzubringen ‘, so eine überwältigend große Rolle in solch einem erbärmlichen Leben spielt? Oder warum – natürlich im Tonfall schriller Entrüstung, das Verbrechen verhöhnende Folge-Beiträge mit der meist überaus plump sichtbaren Absicht die beschriebene Tat als lustiges Abstraktum darzustellen, beinahe immer unmittelbar dem eigentlichen Beitrag folgen?
Und mit offen gezeigter Freude weitere (natürlich anonyme) Grusel-Groupies herbeigerufen werden, die mit weiterem, das Verbrechen verhöhnenden Gezeter schon fast fiebrig versuchen, zu retten was nicht mehr zu retten ist?
Wobei alle diese Groupie-Beiträge immer denselben oder einen fast identischen Titel wie den des ursprünglichen ernsthaften Beitrags haben (müssen). Jeder normale Mensch würde verblüfft sagen: Sind die verrückt? Wer wollte schon als ‚so einer‘ oder zumindest als Groupie solcher Verbrechen erkannt werden? Ist das die ‚Tendenz zu riskantem Verhalten‘? Oder eine erst durch das Net hervorgerufene Eigenschaft solcher Gestalten?
Sicher nicht.
Obwohl es mir beinahe unglaublich erscheint, spielt das Net nur eine mittelbare Rolle. Ja. Die Verbreitung beschriebener, gefilmter, fotografierter Verbrechen als Tausch-Objekte ist durch das Internet in andere Dimensionen gehoben worden. Doch gab es all das auch schon vorher. Schöne Erinnerungen an solche Taten in Form von Bild oder Text ebenso wie dergleichen als Tausch-Objekte zwischen Gleichgesinnten.
Der einzig völlig neue Aspekt ist – finde ich jedenfalls – der ungehinderte Zugriff auf ein enorm großes Publikum. Und? Wozu will so jemand ein Publikum, fragen Sie?
Ich hatte keine Ahnung.
Bis ich die Grusel-Groupies bemerkte. Sie sind da. Unter jedem Blog, jedem Artikel im Net, der sich mit besonders ekelhaften Verbrechen beschäftigt, vornehmlich solchen, die besonders grausame Handlungen an besonders hilflosen Geschöpfen beschreiben.
Zumindest in dieser Hinsicht bin ich mit der Mehrheit der Psychologen einig. Na ja. Fast. Mit Sexualität oder einer ‚anderen Ausprägung von Sexualität‘ hat so etwas in der Tat nicht das Geringste zu tun. Das war es dann aber auch schon wieder mit der Gemeinsamkeit.
Denn ich halte diese Täter und ihre Groupies mitnichten für kranken Menschen, die der Hilfe bedürfen. Am Ende des Tages ist dieses ganze psychologische Geschwätz nur Geschwätz. Das unser Leben und das Leben derer, die wir lieben und die tatsächlich schutzbedürftig sind, im Schadensfall als hinnehmbaren Tribut an das psychologisch geheiligte Rest-Risiko einstuft.
Ich sage, das sind widerliche Menschen, die tun was sie tun weil es ihnen Spaß macht. Weil sie kaum einer dran hindert. Weil die heutigen Strafen läppisch sind.***
Und es wird noch viel schlimmer.
Befürchte ich.
FinisNoXx
*Ja, ja. Ich habe die wissenschaftlichen Termini durch Normal-Sprech ersetzt. Was nicht bedeutet, dass ich nicht jeden, der das gern will, auch mit den originalen Abhandlungen beglücken könnte.
**Das Grusel-Groupie. Ein völlig unwissenschaftlicher Begriff von mir, für die Un-Massen an Gestalten, die zwar (noch) nicht zu den Tätern gehören, diese aber förmlich anbeten. Oder heiraten wollen.
***Es geht auch anders. Doch das IST eine andere Geschichte.
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Ich benötige keine orthografischen, grammatikalischen oder syntaktischen Belehrungen.