Ihr erinnert Euch noch bestimmt an die schreckliche Geschichte aus Großbardau im sächsischen Landkreis Grimma: Einige Beamte beharrten darauf, dass eine Herde Rinder wegen "mangelndem Herdenmanagement" getötet werden müssen. Wie erstaunlich zu sehen, dass unsere sonst so drögen Beamten auch mal kreativ werden können. Mangelndes Herdenmanagement! Und wie hurtig so ein Beamter arbeiten kann. Wenn er nur will. Im Schnell-Verfahren war eine Spezial-Tötungs-Firma namens Vetcon beauftragt, die auch sofort begann - mit tätiger Hilfe der Polizei - gleich mal gut zwei Dutzend gesunder Tiere, darunter tragende Muttertiere, abzuschlachten. Die Tiere wurden ungemein brutal einzeln in eine ‚Fixier-Halterung‘ – eine Art mittelalterliche Folter-Vorrichtung – gestopft, um sie danach durch Stromstöße ins Herz zu töten. Dies sei unblutig und kostengünstig (!), so Experten.

Medien Portal Grimma

Nun zur neuesten Entwicklung:

Ich habe mich wie immer bemüht ein Thema, über das ich geschrieben habe, weiter zu verfolgen. Doch außer stereotypen Lügen kommt da nichts von offizieller Seite.

Die – äußerst ungewöhnlichen - Aussagen der involvierten Behörden lauten bis heute so: „…149 Tiere wurden vorgefunden. Bei 71 Rindern konnte eine zweifelsfreie Identifizierung vorgenommen, sprich nachgewiesen werden, woher sie stammen. Für 45 Rinder war das nicht möglich, sie mussten eingeschläfert (!) werden. Die Zukunft weiterer 33 Rinder ist noch unklar, da eine Verfügung des Gerichtes vorliegt, die zum Stopp der behördlichen Maßnahme zwingt. Was die Behörde bedauert…“

Ah ja. Die Behörde bedauert. Was denn? Die 'unklare' Zukunft? Sprich: Das langsame Sterben der von den Behörden nun betreuten Rest-Herde? Sofern überhaupt noch ein Tier lebt.

Asja Möller, Amtsleiterin im Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt (LÜVA) gab folgendes an: „Anders als immer dargestellt, stand dem Tierhalter dieser Weg jahrelang offen. Viele Tierärzte im Landkreis hätten dieses probate Mittel* der Betäubung vornehmen können, so wie sie es auch in anderen Tierhaltungen machen.“ Allerdings sei es richtig, dass ab März die Betäubung und Nachkennzeichnung ohne Beisein des LÜVA untersagte wurde.

Äh, bitte was? Was stand ihm offen? Die Tiere selbst töten zu lassen? Pardon.... Nein, ich finde kein Wort für den Vorgang.

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*Bei dem ‚probaten Mittel ‘ handelt es sich um das von Zeugen beschriebene und fotografierte sehr langsame Töten mittels Elektroschocks, das bei Tieren dieser Größe und Robustheit eben KEIN probates Mittel ist. Und ALLE Tierärzte in behördliche Meinungs-Geiselhaft als ebenso brutale Figuren wie die Angestellten der Tötungs-Firma VETCON des Herrn Koslitzki zu nehmen, ist eigentlich ungeheuerlich.

Übrigens wurde bis jetzt der Einsatz von Herrn Koslitzkis Tötungs-Firma VETCON bei allen Anfragen übergangen. (Wieso diese Firma? Warum kein Tierarzt aus der Gegend? Oder eine darauf spezialisierte Firma aus der Gegend? Wieso überhaupt töten? Was ist mit dem Gutachten des Tierarztes, der die Herde betreute und der keinerlei Verstöße feststellte? Was mit der Anordnung des Gerichts? Wieso wurde die Finanzierung erst im Nachhinein besprochen?)

Absolute Stille.

Ebenso die Frage nach dem Verbleib der eventuell noch lebenden Tiere.

Die fehlende Finanzierung der brutalen Tötung der Tiere durch die Angestellten der Tötungs-Firma VETCON des Herrn Koslitzki wird so erklärt: "Aufgrund der Eilbedürftigkeit und Unabweisbarkeit der Durchführung der Maßnahmen wurde die Bereitstellung überplanmäßiger Mittel in Höhe von 75.000,00 Euro netto zuzüglich 19 % Umsatzsteuer (insgesamt 89.250,00 EUR) im Wege der Eilentscheidung nach § 48 Abs. 4 SächsLKrO durch den Landrat beschlossen, ohne den gemäß Hauptsatzung § 7 (2) erforderlichen Beschluss herbeigeführt zu haben." erklärt sich das Landratsamt.

Der was? EILBEDÜRFTIGKEIT?

Wer war denn da 'eilbedürftig'? Die Firma VETCON? Herr Koslitzki? Die LÜVA? Die teils hoch-trächtigen Tiere, die stundenlang - auf einen Haufen geschmissen - laut klagend elend starben wohl eher nicht. Obgleich mit jeder Woche die Presse-Erklärungen der LÜVA (Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramtes) phantastischer werden. Hatten diese noch mit fehlenden Ohrmarken und Verstößen gegen das EU-Recht begonnen, fabulieren die federführenden Beamten jetzt von 'rumliegenden Skeletten, halt-toten Tieren und unhaltbaren Zuständen'.

Ich bin geneigt, dem zuzustimmen.

Unhaltbare Zustände gibt es. Allerdings nicht bei dem Halter. Hätte ich da noch Zweifel gehabt, sind diese nun - nach den Eil-Erlassen, dem Eingeständnis fehlender Finanzierung und Genehmigungen für die Tötungen sowie dem bockigen Beharren, den Gerichtsbeschluss auch weiterhin ignorieren zu wollen, völlig ausgeräumt.

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Herr Müller von Up to date - Grimma/News - Medienportal Grimma schrieb dazu: „…bisher gibt es keine Entscheidung des Verwaltungsgerichts. Heute wird es aber noch einen Artikel zum Thema geben. Am Montag gibt es eine Sonderkreisratsitzung …“

Das Medienportal Grimma kann sich in meinen Augen durchaus rühmen, in punkto Recherche, Fakten-Genauigkeit und sachlicher Berichterstattung beider Seiten in diesem Fall einzigartig dazustehen.

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Offenkundig hat diese Sitzung stattgefunden. Denn nun bekam ich diese Zusammenfassung zugeschickt. Für die ich mich aufrichtig bedanke! Ich finde das toppt alles nochmal um ein Vielfaches!

Ich kann das kaum fassen! Trotz des Gerichts-Urteils wird da munter weitergemacht. Keine finanzielle Deckung? Egal. Zahlt halt der Steuerzahler und später der unglückliche Ex-Halter. Der soll ohne Gnade und per Anweisung der Behörde auf jedem Fall zahlen!

Ja!

Der vormalige Halter der zu Tode gefolterten Tiere soll nun die horrende Rechnung der Tötungs-Firma VETCON zahlen! Eine wahrhaft immense Rechnung. Für ein sanftes Einschläfern der Tiere.

Ich muss mich mal ein bisschen übergeben.

Denn ich finde keinen auch nur annähernd logischen Grund für so viel Hass und Boshaftigkeit. Der Halter KANN nicht – wie nun behauptet – jahrelang illegal Tiere unter grausamen Umständen gehalten haben. Dem wiederspricht sein Tierarzt vehement. Ebenso die Nachbarn und Dorfbewohner. Welchen Grund hätten diese Menschen zu lügen?

Aber warum soll der Mann förmlich vernichtet werden? Geht es um sein Grundstück? Eine private Rache eines Beamten? Eine gereizte Behörde, mit einer befremdlichen Bindung an die Tötungs-Firma VETCON? Die das Geld brauchte?

Was es auch ist.

Es ist ein unfassbar widerwärtiger Vorgang.

Foto: "Screenshot Tiere brauchen mehr Rechte/FB"

Ein Wort noch zu dem Foto: Wenn Sie genau hinschauen, sehen Sie links und rechts je ein Bein zweier offenbar dort stehender, zuschauender Personen mit dicken Handschuhen, die – das ist zu erahnen – das Tier dort reingestopft haben und nun gelassen abwarten, wie es langsam und elend verendet.

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Nachfolgend ein (kleines) Statement des Züchters: http://www.vieh-weg.de/ mit einer sehr berechtigten Frage wie ich finde.

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Sie haben einen völlig subjektiven Bericht gelesen. Der bedauerlicherweise KEINE Satire ist.

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Heribert

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