Hab auf Grund eines Beitrages - ja, ja, ich lese hier wieder - über den Sinn und Unsinn von Märschen nachgedacht. Natürlich kam mir als erster DER GROßE MARSCH DER FRAUEN AUF WASHINGTON in den Sinn. Und die Frage, gemäß des Beitrages: Was war das?

Ein Witz?

Der Aufstand der schlechtesten Verlierer aller Zeiten?

Ja. Vermutlich.

Dürfte ein Teil einer Erklärung sein. Meiner Meinung nach aber ein stark überschätzter.

FinisNoXx

Aber gehe ich doch erst einmal einen Tag zurück. Zum grausligen Anlass all dieser Märsche. Dem Vereidigungs-Spektakel von Luzifer und seinem Dämonen-Anhang, der den Weltuntergang einleiten will.*

*Habe ich gestern so gelesen.

Na gut.

Mich überkam eher ein ganz banales und recht unangenehmes Fremdschäm-Gefühl (was ich eigentlich selten habe, ich bin lieber schadensfroh) als Michelle Obama bei der Feier im Trauer-Gewand*, mit strenger Pensionats-Vorsteherinnen-Frisur und dazu passender Tragik-Miene die Treppe runter schritt.

Zwischen all den ziemlich fröhlich gewandeten Herrschaften. Und neben ihrem höchst elegant-grinsenden Gemahl. Der dafür herzhafte Worte der Peinlichkeit fand, als er der verblüfften Welt verkündete, er wolle in der Nähe des Weißen Hauses hocken bleiben um im Falle von (?) zur Verfügung zu stehen.

Aha? Äh. Was?

Ja, ja. Er bleibt. Und wenn die Elite-Demos endlich Erfolg haben werden – muss ja klappen – zieht er wieder ins Weiße Haus? Oder was soll das?

Seine betrübte Frau bekam derweil allerlei Zuspruch (sprich: eilige Entschuldigungs-Versuche) zum Beispiel von einem Trevor Noah, Südafrikaner und neuerer Moderator der Morning Show. Eine intellektuell-spaßige Angelegenheit.

Bis jetzt. Im Moment ist Schluss mit lustig.

Während einige Mode-Damen aus Kunst und Krempel verbissen darauf hinwiesen, das beklemmende Trauer-Kleid sei eine ‚Jason Wu-Kreation‘ und die randwertigen Strumpf-Stiefel von (bedaure, hab den Designer vergessen); bezeichnete Herr Noah während einer Live-Diskussion Frau Obamas trübes Gesicht – sicher wollte er ihr beispringen – als ‚Barometer der amerikanischen Gefühle“!

Tja. Na ja. Noch deutlicher hätte es der Herr kaum ausdrücken können, was er – und viele andere – in diesem Moment in Frau Obamas Miene sahen: Was? Ich bin nicht mehr die First Lady? Scheiße!

Zum Kleid möchte ich noch anmerken: Von mir aus hätte es Coco Chanels Geist geschneidert haben können, es sah langweilig aus – nett gesagt.

Es ist unverständlich.

Der Gerechtigkeit halber sei hier erwähnt, dass ich Frau Clintons Mantel bei der Verabschiedung der Bush‘s – obgleich auch eine Designer-Kreation – ganz sicher nie anziehen würde. Was in diesem Fall nichts ausmacht, denn ansonsten ist es das erwartete Grinse-Foto mit beidseitigem Hab-dich-lieb-Gesicht.

Umso mehr gibt es für das Benehmen der Obamas - ja, eigentlich gibt’s kein Wort dafür.

Welcher abtretende Präsident hat jemals erklärt, er bliebe in der Nähe, falls er ‚gebraucht‘ würde?

Richtig. Keiner.

Welche scheidende First Lady schlich wie eine griechische Tragödin zwischen den bunt-feiernden Gästen herum?

Richtig. Keine.

Aber auch weg vom Trauer-Gewand Frau Obamas ist Herr Noah ein absolut erfrischendes Beispiel, dessen Benehmen eigentlich alles erklärt.Zusammen mit den – täglich schriller – beleidigte Leberwurst spielenden Medien produzieren alle zusammen am Tag danach solche Schlagzeilen: Michelle Obama’s killer side-eye at Trump's inauguration!

?

Wir sind blöde, haben kein Benehmen und sind total stolz drauf?

Unter dem offiziellen Verabschiedungs-Foto, das bei jedem Präsidenten-Wechsel am Ende immer als Bild an der Weißen-Haus-Wand und tausenden Galerien endet, jammert eine mitfühlende (sicher sehr intellektuelle) Journalistin: Mrs. Obama, we can feel for you!

Na hoffentlich auch dann noch, wenn die Aufregung sich gelegt hat und das Foto als Lach-Nummer durch die Welt ziehen wird. Und vermutlich der Renner bei jeder Weißen-Haus-Besichtigung ist.

Tja.

Jetzt habe ich mich ver-kleidert.

Dumm gelaufen für lesende Herren.

Komme ich also nunmehr zu den ‚weltweiten Protesten‘ gegen den neuen Präsidenten. Und – ach, wie öde! – zum Marsch der Frauen nach Washington.

Zuerst einmal dürfte dieses Marsch-Bündnis einmalig sein. Obwohl. Mit ein bisschen Glück endet es irgendwann genauso bescheuert, wie es begonnen hat. Stellen Sie sich mal vor, wenn die mal innehalten und ein Wort miteinander wechseln!

Die Herren und Damen mit den rosa Strick-Mützchen. Die Lobbyisten der Großhandels-Verträge.* Die Golf-Club-Damen. Und – nicht zu vergessen – die singenden und schauspielernden Damen und Herren, deren Rede-Bedarf die Geduld des frierenden Restes offenkundig ständig erheblich strapazierte.

Ja. Und dann natürlich die martialischen Faust-hoch-Typen. Jeder Couleur. Mit den Lätzchen vorm Gesicht. Die das eine und andere fremde Eigentum im Vorbeigehen zerdepperten. (Da fällt mir ein, Madonna hatte sich als eben solche Revolutionista verkleidet. Samt ständig erhobener Faust. Das war lustig.)

Ansonsten. Was sollte das eigentlich? Na, egal.

Dieser Demonstrations-Marsch der Demokratie-Verweigerer aus den oberen Akademiker-Reihen im engen Bündnis mit grölenden Faust-hoch-Randalierern wäre ja putzig. Karikierten die nicht den tatsächlichen Marsch auf Washington. Auf den sie natürlich anspielten. Diesen Marsch mit den wirklichen Anliegen. Der Marsch nach Rosa Parks. Für Menschenrechte. Rassengleichheit. Frieden.

UND GEGEN DEN KRIEG!

I have a Dream!

Rief Martin L. King am Ende der Veranstaltung. Und machte diesen Tag damit unsterblich.

Und was war wohl der Traum der demonstrierenden Akademiker, Journalisten, Konzern-Lobbyisten, ungezählter Medienvertreter sowie einer erschreckenden Menge Mitläufer, die sich – aus welchen Gründen auch immer – Intellektuelle nennen?

Wir haben die Wahl verloren und erkennen das NIEMALS an?

Zum Teil. Andererseits kann ich getrost sagen: Nicht mal das war’s. Zumal weder Arbeiter, kleinere Angestellte, Bauern – halt die arbeitende Bevölkerung und mithin mehr als Dreiviertel des amerikanischen Volkes vertreten war. Und auch nicht vertreten sein wird. Wenn die reichen Spinner, wie angekündigt, weiter machen.

Jeden Sonntag? Nach dem Brunch im Golf-Club? Und dabei mit Ole Miss-Sprach-Attitüde rufen: „Wir sind die gebildeten Bürger mit garantiertem Regierungs-Anspruch!

Ach! Wäre ich nur dabei, wenn die demonstrierenden Damen der Gesellschaft ihre Verbündeten mal genauer betrachten. Für alle Fälle hat ja jede ihr Schild dabei. Zum gegenseitigen Argumente verdeutlichen sind solche Holzlatten ja immer nutzlich.

Und was gab es noch? Die deutschen Medien?

BILD: „Women's March“ | Promi-Frauen protestieren gegen Präsident Trump!

Ja. Genau. BILD hat es erfasst. Und wissen Sie was.

Hier haben wir auch das Motiv dieses Marsches. Denn die weltweiten Damen hielten Schilder hoch auf denen so allerlei stand. (s.Bild oben) Meiner Meinung nach war es eine Galerie der beklopptesten Sprüche aller Zeiten – wenn frau den Anspruch erhebt, irgendwas (egal was) demonstrativ zu vertreten.

Beleibte nackte Damen, die stolz drauf sind?

Ganz vielen Friedens-Bewegte, die die NATO liebhaben?

Und für TTIP alles geben wollen?

Äh. Jedem! Nur nicht Herrn Trump.

Also ihre … na ja. Genau. Reden wir bescheuert drum rum. Klänge auch ziemlich dämlich zu schreiben: Herr Trump kriegt meine Vagina nicht!

Immerhin. Einige erklärten - per Papp-Schild:

Ich liebe die NATO und hasse Putin!

Aber schon die nächste verlangte kategorisch:

Trump wird mich nicht an meine Pussi grabschen!

Pussy Protest Power!

So isses. Was bin ich jetzt stolz, eine Frau zu sein.

Ach ja. Madonna will eine Revolution der Liebe gegen Trump starten. Armes Schwein. Und für Obama? Nee, das hat nicht mal der verdient. Mit Hilfe von Frau Keys, die ein paar Zeilen ihres Hits 'Girl On Fire' zum Besten gab und betonte, dass sie nicht erlauben werde, dass ihr (unsere?) Körper von Männern in der Regierung kontrolliert werden.

Was ging ihr durch den Kopf?

Nichts?

Aliens?

Hypnose?

Gedanken-steuernde Telefon-Drähte?

Später richtete sich Madonna an die Menge und erklärte: "Willkommen zur Revolution der Liebe! Zu unserer Weigerung, diese neue Zeit der Tyrannei als Frauen zu akzeptieren."

Ach was?

Als was würde sie eine Zeit der Tyrannei denn akzeptieren? Als Quake-Frosch? Schätze nicht, dass die überhaupt begreift, was sie ständig von sich gibt. Dann rief sie pathetisch: "Die Revolution beginnt hier."

BUMM?

Schlauere Anwesende begannen spätestens da hektische Flucht-Versuche. Denn wie befürchtet, tanzte Madonna zu den Klängen ihres Hits 'Express Yourself' ekstatisch auf der Bühne. Für die geistige Gesundheit aller Anwesenden war ihr Schlabber-Hosen-Revolutions-Outfit überlebensnotwendig! Denn - haben Sie mal irgendeine Aufführung dieses Liedes mit Madonna gesehen? Oder das Video. Ganz klar. Das ist ein Monument feministischer Darstellung.

Oder end-gruselig.

Apropos Ende. Da bleibt mir – betrachte ich die Spektakel nicht als total misslungenen Witze - die Feststellung: Was sollte das?

Ja. Was war das? Wut eine Wahl verloren zu haben? Angst, die eigenen Voraussagen (bleibt doch bestimmt alles wie’s war) sind mal wieder nichts als Kappes? Gekränkte Muffigkeit, weil das eigene Macht-Gefüge bröckelt? Die Börsen leider nicht zusammen gebrochen sind? Oder noch zusammenbrechen? Mit den eigenen Aktien?

Nein!

Laut der meisten Transparente haben die Demonstrierenden ganz große Angst um die eigene Vagina. Was insofern erstaunlich ist, da ich zumindest vermute, dass etliche Anwesende nicht mal über eine solche verfügen.

Macht nix.

Was allerdings sogar ich verwunderlich fand, war die sichtbare Tatsache, dass ein normales Wort wie ‚Vagina‘ auch heutzutage noch ein umfangreicheres Sortiment an Pützelchen-Bezeichnungen hat als finnischer Schnee.

Leute.

Mitwirkende Damen und Herren.

Das war nicht mal eine Null-Nummer.

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*Und schon hat mich die Trump'sche Realität überholt. TTIP ist Geschichte. Und Frau Merkels Gerede von 'den bleibend guten Handels-Beziehungen' dürfte auch Makulatur sein.

Pardon. TPP ist Makulatur. Na ja. TTIP wird wohl heute nacht folgen.

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