wenn mich einmal meine zukünftigen enkelkinder fragen: was hast du damals getan, wie alles begann? was hast du alles unternommen? hast du deine meinung vertreten? hast du den unterdrückten geholfen? bist du als menschenfreund aufgetreten? hast du den unterdrückern die stirn geboten?
ab nun beginne ich dagegen aufzutreten!
ich kämpfe gegen das gegeneinander auspielen von menschengruppen. die verbitterten gegen die anderen. die anderen, geflüchtet vor krieg und tod finden nun wiederum nur verachtung und mißgunst. warum gibt es in einem land wie österreich soviel angst? österreich ist eines der reichsten länder, obwohl nicht alle sind reich. österreich ist eines der sichersten länder der welt. obwohl viele es nicht glauben können.
warum fällt die saat der angstmacher und der neiderzeuger in österreich auf so fruchtbaren boden? sind es die parteien, die ständig die angst schüren? sind es die zeitungen, die immer wieder auf fehler der anderen hinweisen? sind es die stammtische, die solch eine stimmung erzeugen?
wahrscheinlich von allem ein wenig. aber stimmungsmache alleine kann es nicht sein. ist es die natur der österreicher, dass es leichter ist "gegen" etwas zu sein? "veränderung" wollen wir österreicher nicht. "weils immer scho so war!".
gerade in gegenden, wo es keine ausländer gibt haben die rechten den größten zuspruch. ist es das unbekannte, das fremde?
selbst in meinem ort wohnen seit einiger zeit geflüchtete afghanen. im pfarrhof. die kirche versucht hier mit ihrer nächstenliebe zu helfen. vieles wird gemacht mit den asylsuchenden: deutschkurse, fußballspiele, normale zwischenmenschliche kontakte. die geflohenen menschen geben auch manches zurück. einmal im jahr kochen sie ihre gerichte für die mitglieder der pfarre. fremdländische gerichte. machmal scharf, manchmal mild. viele pfarrmitglieder freuen sich auf die jährliche aktion.
so muss integration laufen. so werden aus fremden asylanten akzeptierte menschen. es kann gar nicht genug "menscheln". jeder zwischenmenschliche kontakt führt zur vermenschlichung der asylsuchenden.
was machen die rechten und türkisen? noch reden sie erst von ihren massnahmen. noch führen sie sie nicht durch.
in lager wollen sie sie stecken. in große lager, raus aus den kleinen strukturen am land, in denen die integration begonnen hat. in großen lagern wird die hoffnung der menschen schwinden. die ethnischen spannungen werden wieder kommen. es wird zu reibereien kommen.
sie werden dann verlauten:
Ha! wir haben es euch ja gesagt! sie vertragen sich nicht. sie wollen sich nicht integrieren! raus mit ihnen!
sollte es bei den rechten und vor allem bei den türkisen noch so etwas wie nächstenliebe geben so darf es keine großen lager in österreich geben. integration findet im kleinen statt.
die rechten schreien immer lauter. die türkisen, ehemals christen, schweigen dazu. hauptsache wir sind an der macht.
ich respektiere das wahlergebnis. ich kann aber die aussagen und die taten der regierung nicht einfach hinnehmen.
ab sofort beginnt der widerstand.
irgendwann werde ich meinen enkeln sagen können: das habe ich gemacht. eine stimme für die menschlichkeit zu sein. zu schreiben, damit sich manche besinnen. unbequem zu sein.
ich hoffe es wird reichen. für meine enkel.