Denk positiv! Die Vorteile arm und krank zu sein!

Blog-Bild "BlackSun"

So unterschiedlich die Menschen sind, so verschieden ist auch deren Umgang mit negativen Lebenssituationen.

Eine große Rolle spielt dabei sicherlich das jeweilige Umfeld wie Familie und Freunde. Ob nun rational oder einfach nach Gefühl, Du versuchst einen Weg aus der Misere zu finden.

Ich betrachtete meine Probleme vorwiegend aus unterschiedlichen Perspektiven und fand dadurch oft unkonventionelle Lösungen. Diese Herangehensweise klappt aber nur, wenn ich Abstand dazu habe.

Doch im Leben kommt immer alles anders, als man denkt. Meine Krankheit hat mir einen dicken fetten Strich durch die geplante Rechnung gemacht. Körperlich wie auch psychisch gebremst gestaltet sich nun seit 3 Jahren mein Leben.

Das brachte natürlich auch einen extremen monetären Einbruch mit sich.

Kein Klagen, keine Schuldzuweisungen, kein Gejammer, keine Matschkerei, keine Nörgelei….lediglich eine Zwischeninventur und der Versuch einer positiven Betrachtungsweise meiner aktuellen Lebenslage:

Die Punkte sind rein zufällig angeordnet, haben somit nichts mit Prioritäten zu tun.

• Ich habe 24 Stunden zur freien Verfügung …und mir ist nie langweilig; schon alleine die Angst u. Panikattacken machen den Tag zum Abenteuer.

• Ich kann schlafen wann ich will …falls es  anhaltende Schmerzen und Kopfzerbrechen über unbezahlte Rechnungen und Existenzängste zulassen, kein Wecker schmeißt mich frühmorgens aus dem Bett und treibt mich in einen schlechtbezahlten Job wo ich mir tagtäglich die Probleme anderer (müssen jetzt auf mich verzichten) anhöre und nach Lösungen suche

• Ich kaufe die Lebensmittel ein (meist ab 16 Uhr - da gibt es viele 50% Produkte), die ich wirklich benötige. somit schmeiße ich kaum was in den Müll.

• Ich koche meine Speisen selbst, zwar nicht täglich aber es ist wesentlich billiger, wahrscheinlich auch gesünder und mir schmeckt es auch besser. Was eventuell übrigbleibt, wird zu Restlessen verarbeitet.

• Ich backe Kuchen, Torten, Kipferl, Krapfen, Rouladen…alles ohne Konservierungsstoffe usw.

• Ich ziehe mehrere Schichten Kleidung und dicke Socken an, decke mich mit zwei Decken zu…brauche dann keine Heizung…spare somit Energie.

• Ich zerbreche mir nicht den Kopf darüber, welche Schuhe ich noch brauche…zu Hause gehe ich barfuß, mit den Heels kann ich derzeit ohnehin nicht gehen unabhängig davon gibt es dazu auch keinen Anlass.

• Ich verwende keine Küchenrolle, (2m 4lagiges Papier für ein Tropferl - Schwachsinn) ich habe so viele alte Fetzen.

• Wohnung putzen – nur das Notwendigste – der 25 Jahre alte Teppich im Wohnzimmer wird weitere 25 Jahre durchhalten; nach 20 Minuten körperlicher Tätigkeit bin ich ohnehin reif fürs Sofa

• Die Wahl des neuesten „WischiWaschi-Telefons“ bleibt mir erspart – mein Handy ist 5 Jahre alt; somit kann ich in der U-Bahn in Ruhe ein Buch lesen und Leute beobachten.

• Mein Umfeld braucht keine Angst zu haben, unnötige Geschenke von mir zu bekommen…am ehesten noch ein gemaltes Bild aus der Eigenproduktion

• Die Werbung beeinflusst meine Einkäufe nicht, auch nicht unterbewusst, ich kaufe lediglich Dinge, die ich wirklich benötige.

• Hygieneartikel (Shampoo, Duschbad usw.) kommen nur zum Einsatz, wenn es wirklich notwendig ist; zu Hause riech nur ich mich ;.); das Bad ist ohnehin (seit 2 Jahren) eine Baustelle

• Meine Kosmetikartikel kommen meist nur noch für meine Kunst zum Einsatz – geschminkt zum Einkauf, Arzt oder Therapie – wozu?

• Theater, Kino, Konzerte und andere öffentliche Events – viel zu aufwändig – wozu gibt’s TV und Internet? – zu Hause kann ich leger auf dem Sofa unter Decke, ungeschminkt und alleine all diesen kulturellen Ereignissen folgen und brauche keine Angst zu haben, eine dieser Attacken zu bekommen.

• Allfällige Gäste müssen damit rechnen, allerhöchstens eine Tasse Kaffee (Filtermaschine) und ein Stück Selbstgebackenes zu bekommen; unabhängig davon, was hätte ich schon viel zu erzählen?

• Soziale Kontakte sind ja heutzutage leicht übers Netz zu pflegen, ohne Spesen (das Internet zahlt mein Sohn)

• Liebe, Sexualität, Zärtlichkeit – welcher Mann braucht eine psychisch und körperlich angeschlagene alte Frau in einer ziemlich desolaten Wohnung? – eine Mitleids oder Zweckbeziehung ist sicherlich nicht von langer Dauer

• Was habe ich schon viel zu bieten? Ich könnte Euch meine Bilder zeigen, ich könnte Euch meine Schallplatten vorspielen, ich könnte Euch von meiner Vergangenheit erzählen und meinen Zukunftsvisionen, ich könnte Euch Butterbrot mit Schnittlauch (aus „Loggianien“[Balkon] servieren…achja Zeit hätte ich auch noch (sofern es meine Schmerzen zulassen)…

So, ich denke das sind doch ganz schön viele positive Punkte, oder?

Na bitte, geht doch, alles eine Frage der Betrachtungsweise und Lebenseinstellung!

Stellt sich mir nur die Frage, ob das wirklich LEBEN ist?

An Veränderungen arbeite ich stetig, soweit es mir meine Energieressourcen zulassen.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

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