Blog-Bild: Der freche Rote - Foto by ©Bluesanne
Reisen in südliche Gefilde ist eine fabelhafte Sache. Besonders dann, wenn zu Hause die Temperaturen um ein Vielfaches niedriger liegen als im Urlaubsland. Das Essen im Freien einnehmen, die frische Meeresluft einatmen, die Sonne auf die Nasenspitze scheinen lassen, einfach traumhaft. Ein Genuss, den hier auf Zypern viele Gäste erkennbar auskosten.
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Aber nicht nur die Menschen an den schön gedeckten Tischen profitieren davon. Da gibt es noch eine weitere große Schar an Nutznießern. Sie kriechen aus jedem Winkel des weitläufigen Areals. Lautlos rennen sie zwischen den Tischbeinen umher. Bleiben da und dort stehen, blicken sehnsüchtig empor zu den speisenden Menschen. Liebevoll fordernd schleichen sie um die Beine der Besucher. Es werden immer mehr. Flink sind sie hier auf dem glatten Steinboden unterwegs. Jederzeit zum Sturm aufs große Buffet bereit. Sie tun es ihren vermeintlichen Gönnern gleich, die ihre Teller reichlich mit Essbarem voll beladen haben – mehr als sie überhaupt vertragen können. Das wissen die vierbeinigen Fellwesen ganz genau. Der gezielte Angriff findet Tag täglich statt. Eine Reihe von Leckerbissen erwartet sie. Ertragreiche Beute. Bequeme Beute, der sie nicht mühsam hinterherrennen müssen. Das heißbegehrte Futter fällt ihnen direkt vor die Samtpfoten. Sie brauchen es lediglich ins Maul befördern. Jeder dieser Schnorrer hat seine ganz eigene Taktik.
Der schlanke Rot-Weiße Gefährte ist stets der Erste am Schlemmerplatz. Frech, stolz und zielsicher steuert er die großzügigen Nahrungsspender an. Mit hoch erhobenem Schwanz stolziert er durch die Reihen. Ein junger Kerl, mit leicht lädiertem Näschen. Wahrscheinlich hat er es wohl so manches Mal ein wenig zu hoch getragen.
Da sind ja noch jede Menge gleichgesinnte Konkurrenten. Diese wollen auch etwas vom großen Frühstückskuchen ab haben. Ein etwa gleich groß gewachsener Dreifärbiger ist wohl sein hartnäckigster Rivale. Die Beiden beißen, kratzen sich gegenseitig und geben erbärmliche quietschende Geräusche von sich. Formieren sich zu einer staubenden umher rollenden Kugel, Fellbüschel fliegen durch die Luft. Samtpfoten mutieren zu schlagkräftigen Pranken mit gefährlichen Krallen. Ein weiteres Mitglied der Runde dürfte wohl auch schon so manchen Kampf ausgetragen haben. Die Spitze seines linken Ohrs fehlt.
Ein Silbergrauer, etwas Älterer, hält sich bei den Zweibeinern eher im Hintergrund. So wie dieser, gibt es da den schwarzen mit sehr dichtem Fell. Ein stiller Beobachter, trotz seiner imposanten Erscheinung wirkt er sehr zurückhaltend. Gelassen sitzt er viel lieber am Rande des Geschehens. Aber auch er geht nicht leer aus. Es sitzen ausreichend menschliche Gönner an den Tischen. Ebenso diskret verhält sich ein Silbergrauer, etwas fester Gebauter. Unverwechselbar durch seinen gekürzten Schwanz. Wo der wohl verloren gegangen ist? Trotz seines Handicaps scheint es ihm gut zu gehen.
Wie auch dem Rest der Gang. Nachdem sich alle ihre Bäuchlein vollgeschlagen haben, suchen sie sich ein lauschiges Plätzchen. Putzen ausgiebig und voller Hingabe ihr Fell. Ich finde ja, dass „Katzenwäsche“ zu Unrecht für kurze, oberflächliche Körperpflege steht. Im Gegenteil: die Gründlichkeit, mit der sie ihren geschmeidigen Körper pflegen, ist besonders akribisch. Jede einzelne Stelle wird mehrfach mit der rauen Zunge vom Schmutz befreit. Insbesondere auf die Gesichtspflege wird geachtet. Ihrer Vorderpfoten benetzen sie leicht mit Speichel ,um damit auch hinter den Ohren ordentlich sauber zu sein. Mit hoch gestreckten Beinchen erreichen sie mit der langen Zunge auch die verborgenste Stelle. Mit auseinander gespreizten Zehen säubern sie ebenso die Zwischenräume gründlich.
Ich mag es, diesem ausgiebigen Putzritual zuzusehen. Es hat etwas beruhigend Meditatives. Manchesmal vermute ich, sie lieben es, wenn man ihnen dabei zusieht. Fressen, putzen und anschließend ruhen.
Zusammengerollt zu einer Schnecke, das Köpfchen zwischen oder auf die Pfoten gelegt, schlummern sie beinah allerorts ein. Gleich, was um sie geschieht. Die Ohren stets wachsam in jegliche Richtungen gedreht. Ein tierisches Radarsystem. Funktioniert prima. Jedes noch so leise Geräusch wird geortet, sondiert und störend oder akzeptabel befunden. Doch wenn sie einmal ihre Ruhe haben wollen, dann kann auch der ausgefallenste Ort zu einer Oase zum Relaxen werden. Einige von ihnen nutzen des Nächtens die verlassenen Strandliegen mit den weichen Polstern als Schlafstätte. Andere wiederum dösen auf den Sesseln im Terrassenkaffee. Sie mögen es gemütlich.
Auch wenn sie scheinbar kein fixes Zu Hause besitzen, scheint es ihnen gut zu gehen. Zumindest solange sie Touristen gut behandeln. Das tut auch der Großteil. Vor allem sind es wohl diejenigen, welche selbst so einen Hausgenossen Daheim haben. Aber auch das Hotelpersonal akzeptiert die zusätzlichen Gäste des Hauses. Sorgen die graziösen Vierbeiner doch für zusätzliches Unterhaltungsprogramm.
Mag ja sein, dass der Streuner-Gang sehr wohl bewusst ist, welch bedeutende Funktion sie hier einnehmen. Egal, in welcher Sprache sie Hotelgäste ansprechen, sie verstehen jedes Wort. Wenn ihnen danach ist, kuscheln sie mit den Menschen und lassen sich ausgiebig verwöhnen. Sehr kooperative Mit-Dienstleister, zum Wohle der Urlauber. Somit ist es auch angebracht, wenn sie allzeit ihren Lohn in Form von Leckereien abholen. Tag für Tag. Sie sind überall hier anzutreffen, nicht nur auf dem Hotelgelände.
Felidae – in Gruppen oder auch einzeln auftretend. Hier auf der Insel, sowie auch in vielen anderen Reisedestinationen.
Die Katzen – Gang von Zypern.
...und sie fungieren hier als beliebtes Werbe- Testimonial auf zahlreichen Souvenirs.
©Bluesanne bedankt sich fürs Lesen