In der Zeit von 21.06. – 03.08.2012 war ich im wunderschönen Gars/Kamp zur Reha.
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Nach meinem totalen Zusammenbruch von Körper und Seele war das dringend erforderlich.
Die Anreise war für mich schon eine enorme Herausforderung. Ich hatte meinen „Zwingo“ vollgepackt bis zum Anschlag. Obwohl ich mir über www einen Routenplan ausgedruckt hatte, habe ich mich kurz vorm Ziel ziemlich arg verfahren. Die Fahrt dauerte doppelt so lange, als geplant. Daher kam ich natürlich viel zu spät an und war dementsprechend erschöpft. Gleich beim Empfang wurde ich schon zum ersten Termin geschickt. Am liebsten wäre ich wieder in mein Auto gestiegen und Heim gefahren.
Gut, dass ich es nicht getan habe. Diese Zeit dort war sehr wichtig, aufschlussreich, wertvoll und lehrreich für mich. Abgesehen von unterschiedlichen Therapien bei Psychologen (einzeln und in der Gruppe), gab es viele Möglichkeiten sich kreativ zu betätigen. Im Gepäck hatte ich einen prall angefüllten Einkaufswagen mit (fast) all meinen persönlichen Malutensilien. Pinsel, Farben, Leinwände, Stifte, Papier uvm.
Mit diesem Wägelchen fuhr ich bei der ersten Maltherapiestunde vor. Neugierig skeptische Blicke von allen Seiten. Ich setzte mich auf einen Hocker zu den anderen TeilnehmerInnen und wartete was passiert. Der Therapeut stellte sich kurz vor und wir taten dies ebenfalls. Rundherum dutzende Temperaflaschen, Pinsel, Ölkreide, Stifte, Leinwände, Papier, Spachteln und Farben Farben Farben …ein Paradies. Der Raum war angenehm hell durch die großen Fenster in den Hof. Und die Leute schienen auch ganz angenehm zu sein. Ein wenig verlor ich meine Anspannung, war aber dennoch äußerst skeptisch. Zu meiner Überraschung gab es keinerlei Vorgabe oder Anweisungen. Wir sollten einfach drauf los malen. Herrlich!
Doch das allerschönste war, ich durfte meine„Minis“bemalen. Gut, dass ich sie mitgenommen hatte.
Diese Malstunden haben mir definitiv das Leben gerettet. Hier spürte ich das erste Mal, wie sehr mich die Farben und das Spielen damit fesselt. Der Geruch, das Fühlen der Farben, die Bewegung mit Fingern, Händen oft mit dem ganzen Körper. Der gesamte Prozess ist wahrlich ein sinnlich befreiendes Gefühl. Und ich muss dabei nicht sprechen.
Ich kann meine Gedanken auf die Leinwand zaubern. Die Wärme die ich dabei fühlte war für mich der einzige Grund, warum ich mich (noch) nicht vom Leben verabschiedet habe. Es hat mir gezeigt, dass ich noch eine Chance habe etwas zu spüren. Denn das Gefühl, innerlich tot zu sein ist grausam. Ich rannte wie ein Zombie durch die Gegend. Eiskalt, leer, ohne jegliche Empfindung, Alles und Alle waren mir gleichgültig geworden. Mich selbst gab es nicht.
Ich male ja schon seit etwa 1997 regelmäßig und bin sehr produktiv. Doch bis dahin war mir nicht wirklich bewusst wie kostbar der buntkreative Wahnsinn für mich ist. Ich bin froh und sehr dankbar dafür, dass ich diese Obsession in mir entdeckt habe. Das Malen ist für mich eine Art der Kommunikation geworden.
Das ist gut so, weil das Reden mit Neuen Menschen mir nach wie vorsehr schwerfällt.
Danke liebe Farben! Danke an die Kreativität! Danke an die, die meine Bilder mögen oder gar lieben!